Düsseldorf startet Test mit Blitzer-Anhänger im Oktober

Foto: VITRONIC/Gröpper

Autofahrer aufgepasst: Ab Anfang Oktober startet die Verkehrsüberwachung des Ordnungsamtes eine rund dreimonatige Testphase zur Erprobung eines neuen mobilen Blitzers.

Er wird als Anhänger am Straßenrand abgestellt. Start ist an der Schmiedestraße sein. Diese wird von Autofahrern gern als Abkürzungsstrecke zwischen zwei Hauptstraßen genutzt. Erfahrungsgemäß sind viele Fahrer dort zu schnell unterwegs. An der Straße liegen ein Altenheim und eine Schule, daher handelt es sich um eine Gefahrenstelle, die laut Ordnungsamt stärker kontrolliert werden muss.

Der Blitzer-Anhänger wird mittels Batterie betrieben und verfügt über modernste Laser-Überwachungstechnik. Er kann auf diese Weise über mehrere Tage an einer Messstelle stehen bleiben und Geschwindigkeitsmessungen vornehmen. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass solche Blitzer-Anhänger sich dazu eignen, die "Lücke" zwischen den sogenannten Starenkästen und den letztlich nur punktuellen Überwachungen durch die fünf Radar-Fahrzeuge an wechselnden Orten zu schließen.

Autofahrer sollten sich darauf einstellen, dass mit dem Gerät festgestellte Geschwindigkeitsüberschreitungen durch die Einleitung von Ordnungswidrigkeitenverfahren geahndet werden, auch wenn es sich um eine Testphase handelt. Sobald die Erprobung abgeschlossen ist, wird die Stadt anhand der dann vorliegenden Erfahrungen und Erkenntnisse darüber entscheiden, ob solche Messanhänger dauerhaft verwendet werden.

Hintergrund zum Blitzer-Anhänger (Enforcement trailer)

Der Tempoüberwachungsanhänger (englisch: Enforcement trailer mit Lidar-Messtechnik von Poliscan-Systeme) erfasst die Geschwindigkeit aller Fahrzeuge gleichzeitig über mehrere Spuren hinweg. Variable Geschwindigkeitsbegrenzungen sowie Durchfahrtsverbote je nach Uhrzeit, Fahrstreifen und Fahrzeugklasse lassen sich ebenfalls überwachen. Ein optional integrierbares Modem überträgt anschließend die erfassten und verschlüsselten Falldaten drahtlos und ermöglicht zusätzlich den Fernzugriff auf das Messsystem.

Während des Messbetriebs lässt sich der Anhänger vollständig auf den Wagenboden absenken und so gegen unbefugten Abtransport sichern. Zusätzlich schützen unter anderem eine abgedichtete und beschusssichere Hülle sowie ein Alarmsystem die Technik vor Sachbeschädigung.

Der Blitzer-Anhänger ist eine gemeinschaftliche Entwicklung von Vitronic und Cegelec EDR. Nicht alle Unfallschwerpunkte und Gefahrenstellen verfügen über eine Strom- und Datenanbindung für eine stationäre Messanlage. Außerdem haben mobile Messsysteme nicht die nötige Laufzeit und können nicht ungeschützt über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden. Der Tempomessanhänger bietet eine Lösung, die keine Anforderungen an die lokale Infrastruktur stellt.

Ununterbrochenen Messbetrieb bis zu zehn Tagen

Der Anhänger ist mit einer unabhängigen Stromversorgung auf Basis von Hochleistungsbatterien ausgestattet, die einen ununterbrochenen Messbetrieb bis zu zehn Tagen ermöglicht. Die Batterien können vor Ort ausgetauscht werden. Außerdem lässt sich die Anlage mit nahezu jedem Kraftfahrzeug mit Anhängerkupplung ziehen. Zur komfortablen Ausrichtung und zum Rangieren im Nahbereich verfügt er zusätzlich über einen eigenen, ferngesteuerten Antrieb.

Autor:

Kirstin von Schlabrendorf-Engelbracht aus Düsseldorf

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