„Düsseldorf ist für das Handwerk ein gutes Pflaster“
Sie bauen, sie werkeln, sie reparieren, was kaputt gegangen ist: die Handwerker. Viele Berufe haben eine lange Tradition. Wie steht es um das Handwerk im 21. Jahrhundert? Ein Gespräch mit Thomas Dopheide von der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf.
Thomas Dopheide ist Tischlermeister, Obermeister der Tischler-Innung Düsseldorf und Vorsitzender des Vorstandes der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf. Mit dem Rhein-Boten unterhielt sich Dopheide über die Lage des Handwerks in Düsseldorf
Rhein-Bote: Herr Dopheide, wie steht es derzeit um das Handwerk in Düsseldorf?
Thomas Dopheide: „Im Moment geht es den Bau- und Ausbaugewerken gut. Die Auftragsbücher sind voll. Alle Gewerke haben gut zu tun. Das KFZ-Gewerk hat zwar Probleme, aber im Großen und Ganzen kann man sagen: In Düsseldorf und der ganzen Region sieht es gut aus.“
Welche Branchen deckt das Handwerk insgesamt ab?
„Wir vertreten hier 38 Gewerke, wobei es 94 Handwerksberufe gibt, auch seltene wie zum Beispiel den Bürstenmacher. Wir sind eine der größten Kreishandwerkerschaften in ganz Deutschland.“
Mal Hand aufs Herz: Wieso sollte ich lieber einen Klempner mit der Reparatur beauftragen oder mir die Haare vom Friseur machen lassen? Vielleicht kenne ich ja jemanden, der das für weniger Geld macht...
„Schwieriges Thema: Das ist ein Grenzbereich zwischen Nachbarschaftshilfe und Schwarzarbeit. Man kann die Leistung des Handwerkers zum Teil von der Steuer absetzen. Und der Handwerker ist ein Fachmann. Zudem haben Sie die Gewährleistung. Bei Spät- und Folgeschäden, da kommen Sie an denjenigen, der das nicht professionell genmacht hat, nicht ran. Bleiben Sie beim Fachmann.“
Macht dem Handwerk Schwarzarbeit zu schaffen?
„Es ist deutlich weniger geworden. Wir achten darauf, dass es keine ‚schwarzen‘ Baustellen gibt. Es gibt immer noch zu viele, aber es ist deutlich weniger geworden.“
Wie gut sehen Sie das Handwerk in den nächsten Jahren aufgestellt?
„In der der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf sehr gut. Düsseldorf ist eine interessante Stadt, ist schuldenfrei. Es wird über die Maßen, auch viel in Schulen und Kindertagesstätten, investiert. Es ist wichtig, dass die Stadt erkannt hat, in ihre Infrastruktur zu investieren. Düsseldorf ist für das Handwerk ein gutes Pflaster.“
Autor:Sascha Ruczinski aus Schwelm |
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