Druck im Ohr

Der Morbus Menière entsteht durch einen Überdruck im Innenohr. Foto: Siegel
  • Der Morbus Menière entsteht durch einen Überdruck im Innenohr. Foto: Siegel
  • hochgeladen von Sascha Ruczinski

Plötzlich ist einem schwindlig. Es wird einem schlecht und man muss sich erbrechen. Dazu kommt dieser schreckliche Tinnitus im Ohr, verbunden mit Höhrverlust. Wer solche Symtome hat, leidet möglicherweise unter Morbus Menière.

Im Jahre 1861 beschrieb der französische Arzt Prosper Menière eine Krankheit, bei der die Patienten unter Schwindelgefühl, Schwerhörigkeit und Ohrengeräuschen leiden. Vor Menière glaubten die Ärzte, es handle sich dabei um eine Form der Epilepsie. Menière war der erste, der den Ursprung der Beschwerden ins Innenohr verlegte.

„Wenn man es das erste Mal hat, ist man völlig hilflos. Sie können sich nur noch hinlegen – mit einem Eimer am Bett“, beschreibt Elke Dirks ihre Erfahrung mit Morbus Menière. Als Betroffene hat sie eine Selbsthilfegruppe gegründet, die sich einmal im Monat trifft, um sich über die Beschwerden auszutauschen und sich gegenseitig Tipps zu geben, um mit der Krankheit besser leben zu können.

Obwohl Morbus Menière seit rund 150 Jahren bekannt ist, bleibt vieles im Dunkel. Die Symptome sind bekannt; ein Überdruck im Innenohr gilt als Verursacher. Doch wo dieser Überdruck herkommt, ist noch nicht erforscht.

Typisch für die Krankheit ist, dass sie sehr individuell auftritt. Es gibt Patienten, die täglich unter dem Problem leiden. Manche wiederum haben zwischen zwei Anfällen lange Pausen; die Symptome tauchen über Jahre hinweg nicht auf. Bei manchen Patienten taucht der Morbus Menière beidseitig auf; andere haben Glück und nur ein Ohr ist betroffen.

Dazu kommt: „Diese Erkrankung ist nicht nachweisbar, sondern nur messbar“, wie Elke Dirks erzählt. So kann sich auch die Diagnose über Jahre hinziehen.
Da die Krankheit selten ist – von 100.000 Menschen sind zwei betroffen –, ist die Öffentlichkeit auf einen Anfall nicht vorbereitet. „Das schlimme ist“, berichtet Elke Dirks, „wenn einem das draußen passieret, denken die Leute, man ist betrunken.“ Zudem gilt es, die Peinlichkeit zu überwinden, sich übergeben zu müssen.

In der Selbsthilfegruppe zeigen sich die Betroffenen Gleichgewichtstraining oder geben sich Ratschläge zur Entspannung daheim. Zudem demonstriert die Gruppe jedem Betroffenem: Du bist mit Deiner Krankheit nicht allein!

Info

Die Morbus Menière-Selbsthilfegruppe trifft sich jeden dritten Montag im Monat – das nächste Mal wegen Ostermontag bereits am 14. April – im „Zentrum plus“ Rath, Westfalenstraße 26. Ansprechpartnerin ist Elke Dirks unter ( 4249129 oder per Mail an meniere-dus@t-online.de.

Autor:

Sascha Ruczinski aus Schwelm

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