Die Fassadenhaie sind wieder aktiv: Warnung vor betrügerischen „Fassaden-Beschichtern“

Fassadenhai | Foto: BV Farbe
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Der Hauptverband Farbe, Gestaltung, Bautenschutz - Bundesinnungsverband des deutschen Maler- und Lackiererhandwerks – in Frankfurt am Main warnt Hausbesitzer vor den Praktiken verschiedener Unternehmen, die zu „besonders günstigen Bedingungen“ Beschichtungen von Häuserfassaden anbieten. Immer mehr häuften sich die Fälle, in denen der Auftraggeber nach Durchführung der Arbeiten feststellt, dass entweder die Qualität der Leistungen unbefriedigend und/oder der geforderte Preis erheblich höher als vereinbart ist. Rechtliche Schritte seien – so der Hauptverband – oft kaum möglich. Entweder hatte sich die ausführende Firma durch geschickte Vertragsformulierungen abgesichert oder sie ist gar nicht mehr festzustellen, weil sie nicht einmal einen ordnungsgemäßen Firmensitz hat und die Arbeiten durch sogenannte „fliegende Kolonnen“ ausführen lässt. Hausbesitzer sollten Fassadenbeschichtungen nur von ortsbekannten Unternehmen ausführen lassen, einem Maler- und Lackiererinnungsbetrieb, der mit modernen Materialien – also selbst-verständlich auch mit Fassadenbeschichtungen – vertraut ist. Über qualifizierte Innungsfachbetriebe informiert die ortsansässige Maler- und Lackiererinnung. Innungsbetriebe finden sich auch in der Betriebedatenbank unter malerdüsseldorf.de und www.farbe.de.

Vorsicht Falle: Der "Frühjahrsputz" kann teuer werden.

Fast alle Fälle ähneln sich in ihrem Ablauf: Die Firma - oft mit einer Phantasiebezeichnung - sucht über Zeitungsanzeigen "Musterhäuser" oder "Renommierobjekte", deren Fassaden beschichtet werden sollen. Der Hausbesitzer, der sich meldet, erhält rasch den Besuch eines Vertreters oder aber es klingelt ein Vertreter unaufgefordert an der Haustür. Alles sieht vorteilhaft aus: Es soll nur das verbrauchte Material bezahlt werden, Arbeitslohn und Gerüstkosten würden nicht berechnet. Für das Ganze wird oft ein "Erfahrungswert" eingesetzt - Endabrechnung vorbehalten ..... . Schnell wird die Arbeit ausgeführt, schnell ist die Rechnung da. Doch das Erstaunen des Auftraggebers ist groß: Die Rechnung fällt wesentlich höher aus ....., "weil der Materialverbrauch unerwartet hoch war". Der Ärger über diese Entwicklung wird noch größer, wenn man von einem Fachmann erfährt, wie preiswert ein Maler- und Lackiererbetrieb die Arbeiten ausgeführt hätte - unter seinem bekannten Firmennamen und jederzeit für Reklamationen erreichbar.

Eine weitere Variante: Vertreter "verkaufen" mitunter Aufträge, die sie geworben haben an Ihnen unbekannte Ausführungsbetriebe. Achten Sie darauf dass in dem Vertrag keine Klauseln enthalten sind, in denen Sie der Weitervermittlung des erteilten Auftrages zustimmen.

Eine nicht weniger ärgerliche Variante in der Arbeitsweise dieser zweifelhaften Unternehmen: Das Haus wird zu einem Festpreis renoviert, der Preis auch eingehalten - aber der Untergrund wird so schlecht vorbereitet und so minderwertiges Material verarbeitet, dass sich nach einiger Zeit wieder die alten Schäden einstellen und das Haus die "Blattern" bekommt.

Sechs Tipps, die Geld sparen können:

Der Hauptverband Farbe Gestaltung Bautenschutz gibt in diesem Zusammenhang einige Tipps, die manchem Hausbesitzer Ärger und Geld ersparen können:

• Es gibt kein Wunder-Fassadenbeschichtungsmittel! Auch für Kunststoffbeschichtungen gilt die alte Malerweisheit: Jeder Anstrich ist nur so gut, wie sein Untergrund. Das bedeutet: Eine Fassadenbeschichtung kann ihren Zweck nur dann erfüllen, wenn der Untergrund in Ordnung ist und die konstruktiven Voraussetzungen erfüllt sind. Das muss vorher sorgfältig geprüft werden.

• Maler verarbeiten schon seit Jahrzehnten Beschichtungsstoffe für Fassaden, natürlich auch moderne Materialien für die Fassadenbeschichtung. Er wird über diese Materialien nicht mehr versprechen, als er, insbesondere unter Berücksichtigung der örtlichen Bedingungen, wirklich halten kann.

• Verspricht ein Fassadenbeschichter für seine Arbeit eine -langjährige Garantie-, so ist zu prüfen, was genau garantiert wird und ob dieses Versprechen nicht in den kleingedruckten Vertragsbedingungen eingeschränkt wird.

• In der Regel kann niemand etwas verschenken. Wenn daher jemand behauptet, bei einer Fassadenbeschichtung würden Gerüstkosten nicht berechnet oder sonstige Arbeiten nur -zu Selbstkosten- ausgeführt, so ist zu fragen, ob diese Kosten nicht anderswo, zum Beispiel im Materialpreis, enthalten sind.

• Ein Fachmann kann recht genau kalkulieren, wie viel ein Quadratmeter Fassadenbeschichtung kostet. Er weiß aus seiner Erfahrung, wie viel Material er pro Quadratmeter verbraucht. Auch die Nebenkosten lassen sich ziemlich genau und zuverlässig ermitteln. Die Rechnung darf demnach nicht wesentlich von dem im Angebot genannten Betrag abweichen.

• Oft ist vorab die Reinigung der Fassade erforderlich. Die fachgerechte Vorbereitung des Untergrundes ist für die Haltbarkeit der Folgebeschichtung entscheidend. Und wer möchte schon, dass Verschmutzungen und/oder Bewuchs einfach überbeschichtet werden. Der Fachmann informiert dabei über die aus Gründen des Umweltschutzes erforderlichen Maßnahmen bei dem Umgang mit entstehenden Abwässern und Abfällen und handelt auch danach.

Der Kunde sollte bei der Auftragsvergabe immer daran denken, dass eine technisch optimale und dauerhafte Ausführung auch aus ökologischer Sicht überzeugt.

Quelle: Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz

Zu Handwerksthemen finden Sie ebenfalls Beiträge unter http://malerillu.de. , dem Online Magazin der Maler- und Lackierer-Innung Düsseldorf sowie unter http://malerdüsseldorf.de und http://energie-und-fassade.de

Autor:

Heiner Pistorius aus Düsseldorf

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