Befallstärkstes Jahr: Eichenprozessionsspinner - Stadt Düsseldorf erwägt prophylaktische Maßnahmen

Fotos: Archiv
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Das befallstärkste Jahr in Sachen Eichenprozessionsspinner wird dieses Jahr sowohl im Düsseldorfer Norden, als auch im Duisburger Süden verzeichnet. In insgesamt 50 Fällen mussten im Düsseldorfer Stadtgebiet Maßnahmen ergriffen werden, davon 20 allein im Düsseldorfer Norden.

Zwischenzeitlich waren Schädlingsbekämpfer regelrecht ausgebucht So musste auch der Rahmer Kindergartenverein „Die Gartenzwerge“ musste zwischenzeitlich seinen Außenbereich schließen. Nach einem Aufruf in der WAZ fand sich ein Unternehmen, dass das Gelände von den Gespinstnestern befreite. „Mithilfe eines Hubwagens wurden die Gespinste mit einem Sprühkleber behandelt und abtransportiert“, erinnert sich KiTa-Mitarbeiterin Stephanie Zarbo.

Seit 10 Jahren Zunahme

„Wir beobachten seit etwa zehn Jahren eine stetige Zunahme und Ausweitung vom Norden der Stadt zum Süden“, erklärt Paul Schmitz, Leiter der Forstabteilung beim Grünflächenamt der Stadt Stadt Düsseldorf. Schmitz: „Wir hatten in diesem Jahr etwa doppelt so viel Befall wie im vergangenen Jahr.“ Daher soll im Herbst über den Einsatz prophylaktischer Maßnahmen in 2019 entschieden werden. Schmitz: „Wir überlegen, Eichen an besonders gefährdeten Stellen, wie in Nähe von Schulhöfen, Kindergärten oder Gehwegen mit einem pflanzlichen Extrakt zu behandeln, das die Raupenentwicklung hemmt und insofern zum Tod der Larven führt.“

Den Grund für die Zunahme des Befalls sieht Schmitz in der Klimaveränderung und das dadurch früh im Jahr auftretende warme Wetter. „Jetzt sind die Raupenstadien durch und die Tiere in Nestern eingesponnen. Im August werden dann nach dem Schlüpfen die Falter ausschwärmen, je nach Witterung, auch weiter“,

Auch Axel Freude vom Forstamt der Stadt Duisburg bestätigt: „In diesem Jahr haben wir ein vermehrtes Vorkommen des Eichenprozessionsspinners in unseren Eichenbeständen im ganzen Wald im Stadtgebiet, also auch innerhalb der Waldbestände und nicht mehr nur am Waldrand. Das Vorkommen der Raupen ist noch als recht gering einzustufen, wir können aber beobachten, dass es zunimmt.

Info:

Ab dem 5. Larvenstadium (Mitte Juni) legen die Raupen des Eichenprozessionsspinners Gespinstnester, die sie in langen, zum Teil mehrreihigen Prozessionen zur Nahrungsaufnahme verlassen. Die Verpuppung (Juli) erfolgt in den Raupennestern und dauert 3 - 6 Wochen. Auch nach dem Schlupf der Falter bleiben die Gespinstnester mit Häutungsresten und Raupenkot erhalten. Die darin befindlichen Brennhaare verlieren nicht ihre allergische Wirkung. So bleibt die Kontaktgefahr in Befallsgebieten noch über Jahre erhalten.

Fotos: Archiv
Autor:

Marjana Križnik aus Düsseldorf

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