Ausbildung ist Zukunftssicherung

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Kooperation zwischen Rheinbahn und Heinrich-Heine-Gesamtschule

Das Phänomen des unsicheren Schülers, der die Schule weiter besucht, weil er sich nicht für einen Beruf entscheiden kann, ist in den Schulen, als auch bei Unternehmern bekannt. Um die Ängste zu nehmen und gleichzeitig geeigneten Nachwuchs zu finden betreibt die Düsseldorfer Unternehmerschaft das Projekt der Lernpartnerschaft. Das Ziel dieser Partnerschaften ist, die Wirtschaft in die Schulen und die Schulen in die Wirtschaft zu bringen. Eine dieser für alle Beteiligten wichtigen Kooperation wurde am 10. Dezember 2015 zwischen der Rheinbahn und der Heinrich-Heine-Gesamtschule geschlossen.

Viele Jugendliche verlassen die Schule ohne konkreten Berufswunsch und ziehen immer seltener eine Ausbildung in Betracht. Um dem entgegenzuwirken gründeten vor gut 10 Jahren die Landeshauptstadt Düsseldorf, die Arbeitsagentur, die Arbeitgeberverbände, die Industrie-und Handelskammer und Kreishandwerkerschaft das Kompetenzzentrum Düsseldorf. Unter dem Dach dieses Trägers werden Lernpartnerschaften initiiert, die alle berufsorientierte Projekte beinhalten. So auch die Lernpartnerschaft zwischen der Rheinbahn und der Heinrich-Heine-Gesamtschule. „Mit dieser Kooperation soll die Entscheidungsfindung verbessert und durch Optimierung eine signifikante Herabsetzung von Abbrechern erreicht werden“, erklärt Hauptgeschäftsführer der Düsseldorfer Arbeitgeberverbände, Michael Grütering. Ein weiterer Aspekt dieses Projektes ist, den Übergang von Schule in den Beruf besser zu organisieren. Grütering verspricht sich beim Erfolg dieser Maßnahmen, den Frust bei den Schülern zu beseitigen.

Frauenanteil erhöhen

Auch dem Vorstandsmitglied der Rheinbahn Klaus Klar liegt viel an der Ausbildung junger Menschen. „Ausbildung ist Zukunftssicherung“, stellt Klar fest. Es ist ein Thema das bewegt. Nicht umsonst bildet die Rheinbahn schon 80 Jahre aus. „Den Menschen liegt viel an der Ausbildung“, unterstreicht der Arbeitsdirektor das Thema. Für die Rheinbahn wird es in Zukunft darum gehen, den Frauenanteil zu erhöhen. Während in den Büroberufen der Anteil weit über 40 Prozent liegt, so beträgt er in den technischen Berufen nur 13 Prozent. „Wir sind gewillt gemeinsam mit unserer Personalabteilung die jungen Damen für die technisch-naturwissenschaftlichen Bereich zu begeistern“, bemerkt der Rheinbahn-Vorstand. Er wünscht sich, dass aus dem nunmehr geschlossenen Kooperationsvertrag heraus mehr weibliche Interessenten zu gewinnen sind. Diese scheinen, wie Nicole Gappa nicht ganz überzeugt. Demonstrativ bearbeitet sie ein Metallstück, das am Schraubstock festgezurrt ist, mit einer Säge. „So richtig kann ich mich nicht für ein Handwerk begeistern“, meint sie und ergänzt, „soziale Berufe liegen mir mehr.“ Eines hat dieser Tag Nicole gebracht: „Ich finde es gut, dass die Mädchen wissen, was die Jungens für einen Job machen.“

Ganzheitliche Betrachtung

Dies ist sicherlich eine Art von Wertschätzung für den Beruf. Dies sieht auch die Schulleiterin der Heinrich-Heine-Gesamtschule Annette Günther so. „Unsere Schüler nehmen durch diese Projekte die Berufe bewusster wahr“, konstatiert die Schulleiterin. Nach ihrer Auffassung funktioniert die Lernpartnerschaft ausgezeichnet, dafür sprechen 22 Jahre Partnerschaft. Für Annette Günther sind noch andere Kriterien hervorzuheben: „Wir müssen ganzheitlich auf die Kinder schauen, sie müssen mündig gemacht werden, entscheidungsfreudiger sein und auch über den Tellerrand schauen. Unser Ziel sollte es sein, dass sie selbstbewusst und gestärkt aus den Projekt herauskommen.“ Damit hängt auch die Beseitigung der ausgeprägten Unsicherheit der Schüler zusammen. „Der Großteil der Schülerinnen und Schüler haben Angst vor dem Neuen, sie sind unsicher, weil sie nicht wissen, was sie im Beruf erleben.“. Genau das gilt es zu beseitigen. Das ist, neben anderen vielen Aspekten, das Bestreben der Lernpartnerschaften.

In der Schule und in den Betrieben erhalten die Schüler umfassende Kenntnisse über die Prozesse und Abläufe in Unternehmen. Nur so können sie sich aktiv mit der eigenen Berufsplanung auseinandersetzen und lernen, wie hoch die Anforderungen im Berufsleben und wie wichtig Schlüsselqualifikationen sind. Aber auch die Unternehmen partizipieren. So können sie Einfluss auf potentielle Azubis nehmen und somit Nachwuchs leichter gewinnen. Zudem erhalten sie Einblicke in das System Schule. So lernen beide voneinander. Letztlich sind durch die Lernpartnerschaften gute und richtige Entscheidungen leichter zu treffen, es werden Instrumente für den strategischen Dialog geliefert und Verantwortung für die Zukunft übernommen.

Autor:

Peter Frank aus Düsseldorf

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