Agnes Flöel erhält ersten Kurt Kaufmann-Preis der Alzheimer Forschung Initiative e.V.
Düsseldorf, 13. März 2014 – Prof. Dr. Agnes Flöel von der Charité - Universitätsmedizin Berlin erhält den erstmals verliehenen Kurt Kaufmann-Preis der Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI). Die AFI zeichnet damit die Arbeit der Neurowissenschaftlerin auf dem Gebiet der Alzheimer-Prävention aus. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis ermöglicht die Fortführung ihrer Forschungsarbeit mit einer Probandenstudie.
„Agnes Flöel hat sich in den zurückliegenden Jahren sehr ausführlich und in einer ganzen Reihe von sehr guten und hochrangig publizierten Arbeiten mit präventiven Faktoren beschäftigt. Sie untersucht diese im Hinblick auf Effektivität, aber auch dahingehend inwieweit wir präventive Maßnahmen wie körperliche Aktivität, diätetische Maßnahmen und nicht-invasive Hirnstimulation biologisch erklären können“, begründet Prof. Walter E. Müller, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der AFI und Direktor des Pharmakologischen Instituts für Naturwissenschaftler an der Goethe-Universität Frankfurt, die Entscheidung.
Das Alzheimer-Risiko minimieren: Daran arbeitet die Neurologin und Neurowissenschaftlerin Agnes Flöel. Die Forscherin untersucht an der Berliner Charité, wie sich das Gehirn im Alter verändert und entwickelt Verfahren, um die Gehirnfunktion, die Lernfähigkeit des Gehirns und die Zusammenarbeit der Hirnregionen zu verbessern.
Das Preisgeld wird Flöel für eine Studie mit 20 gesunden Personen im Alter von 50 bis 65 Jahren einsetzen. Die Probanden sollen am Computer mit dem bewährten Programm LOCATO die Lage von Häusern auf einer schematisierten Straßenkarte lernen und behalten. Eine Gruppe der Studienteilnehmer bekommt vorher einen Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) verabreicht, der auch zur Depressionsbehandlung eingesetzt wird. Darüber hinaus erhalten diese Probanden während der Übung eine nicht-invasive Hirnstimulation (anodale Gleichstromstimulation, aGS) über zwei Elektroden. Im Rahmen der Studie will Flöel überprüfen, ob diese Maßnahmen die Gedächtnisleistung fördern. Das Ziel der Forscherin ist, Lernen und Gedächtnisbildung zu verbessern, um Schäden am Gehirn zu vermeiden und so der Alzheimer-Krankheit vorzubeugen.
Der Kurt Kaufmann-Preis ist dem Thema „Alzheimer-Prävention“ gewidmet. Die thematische Ausrichtung dient dazu, Impulse zu geben und das Forschungsgebiet weiter zu fördern. Da die Alzheimer-Krankheit nicht heilbar ist, kommt der Prävention eine wichtige Bedeutung zu.
Der Namensgeber des Preises, Kurt Kaufmann, war an Alzheimer erkrankt. Seine Ehefrau Gertrud Maria Kaufmann hatte die AFI in ihrem Testament bedacht, um die Alzheimer-Forschung zu unterstützen und zugleich ihres Mannes zu gedenken. Dies geschieht in Form des Kurt Kaufmann-Preises.
Autor:Christian Leibinnes aus Düsseldorf |
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