80.000 Euro für Grafenberger Quartiersprojekt
„Macht mehr als glücklich“ – das Motto der Deutschen Fernsehlotterie trifft in diesen Tagen ganz besonders auch auf die Evangelische Oster-Kirchengemeinde zu. Sie bekommt 80.000 Euro aus Mitteln der Lotterie – als Anschubfinanzierung für ihr neues Projekt „Nachbarschaft stiften“.
Fast zwei Jahre lang haben Mitglieder der gemeindeeigenen Diakonie-Stiftung Melanchthon, des Fördervereins Gemeindediakonie und des Presbyteriums an einem geeigneten Konzept gearbeitet.
„Dass die Fernsehlotterie uns die Gelder bewilligt hat, ist einerseits eine schöne Anerkennung für die bereits geleistete Arbeit und zugleich ein großer Ansporn, das Projekt in den nächsten Jahren zu einem echten Erfolg zu machen“, freut sich Christoph Bruckmann, Sprecher der Diakonie-Stiftung Melanchthon.
Ziel des Projekts ist es, das nachbarschaftliche Miteinander zu stärken. „Als vor einigen Wochen der Sturm Ela über Düsseldorf hereinbrach, haben die Menschen einander wie selbstverständlich geholfen. Wenn das auch im Alltag gelebte Praxis würde, ließe sich die Lebensqualität im Viertel noch einmal deutlich erhöhen“, beschreibt Bruckmann das zentrale Anliegen.
Ganz besonders hat das Projekt dabei die Situation älter werdender Menschen im Blick. Wie eine Umfrage ergab, wünschen sich fast alle Senioren, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden und im vertrauten Umfeld ihres Stadtteils wohnen zu bleiben.
Doch je stärker die Mobilität älterer Menschen abnimmt, desto mehr werden auch kleine Dinge zum großen Problem: Einkäufe, Arztbesuche oder überhaupt die Haushaltsführung können nur noch eingeschränkt bewältigt werden.
Die sozialen Kontakte werden immer geringer, und in nicht wenigen Fällen droht die Vereinsamung. Wo es intakte Nachbarschaftsstrukturen gibt, können solche Probleme bereits frühzeitig erkannt und aufgefangen werden. Genau hier setzt das Projekt „Nachbarschaft stiften“ an.
Quartiermanager gesucht
Ein Quartiersmanager, der mit Hilfe der Fördergelder eingestellt wird, soll Nachbarschaftsnetze aufbauen und Maßnahmen entwickeln, mit denen die Notlagen älterer Menschen früher erkannt werden.
„Das kann auf vielfache Weise geschehen, beispielsweise durch die Organisation von nachbarschaftlichen Unterstützungsdiensten oder den Aufbau von Telefonketten“, verrät Christoph Bruckmann und ergänzt: „Doch genauso wichtig für die Förderung des Zusammenhalts sind zwanglose Begegnungsmöglichkeiten, zum Beispiel im Rahmen eines fröhlichen Nachbarschaftsfestes.“
Spätestens zum 1. Oktober soll der neue Quartiersmanager beginnen und sich zunächst schwerpunktmäßig um die Gebiete Grafenberg und Düsseltal kümmern. Erprobte Strukturen sollen dann so schnell wie möglich auch auf andere Gebiete der Gemeinde übertragen werden.
Autor:Mark Zeller aus Duisburg |
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