Witziger Karnevalsbeitrag des Handwerks zu ernstem Thema

Das Handwerk im Düsseldorfer Rosenmontagszoch.
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Die Handwerkskammer beteiligte sich am Düsseldorfer Rosenmontagszug und am Veilchendienstagszug in Mönchengladbach mit einem eigenen Mottowagen. Darauf rollt eine mit dem Sternenkranz der EU-Kommission „geschmückte“ Dampfwalze einen Handwerksmeister platt, der vergeblich seine Berufsqualifikation gegen die EU-Bürokratie vorzeigt. Die Leidtragenden: Schüler, die vergeblich auf ausbildende Meister warten…

Die Handwerkskammer wählte diesen "jecken" Weg mit einem bissigen Mottowagen, um auf die Pläne der EU-Kommission, die Berufsqualifikationen in Europa zu überprüfen, aufmerksam zu machen. Den Wagen hat übrigens der Düsseldorfer Künstler Jacques Tilly entworfen und gebaut. Siegfried Schrempf, der Vizepräsident der Handwerkskammer Düsseldorf, warnte vor einem „drohenden Verfall der Qualifikations- und Qualitätskultur“ im Handwerk: In letzter Konsequenz könne der Vorstoß aus Brüssel dazu führen, dass der deutsche Meisterbrief und die duale Ausbildung im Handwerk auf Druck aus Europa ausgehöhlt würden. Schrempf hat als selbstständiger Fleischermeister in Kamp-Lintfort selbst Dutzende Lehrlinge zur Berufsreife geführt.

Sorge um die Ausbildung in Deutschland

"Die duale Ausbildung in Deutschland ist in Gefahr. Die Kommission hat sich aufgemacht, bewährte und gewachsene Ausbildungs- und Qualitätsstandards zu zerstören, die einer der Hauptfaktoren für Stabilität und Wachstum und geringe Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland sind“, mahnte Schrempf. Von niedrigeren Qualifikationsstandards profitiere niemand, weder der motivierte Auszubildende noch der Verbraucher. Eine gute Ausbildung gewährleistet, dass der Verbraucher hochwertige Dienstleistungen erhält, sie schützt vor Arbeitslosigkeit und fördert Mobilität, unterstrich Schrempf. Dies sichere dem Handwerk und der gesamten Wirtschaft den Nachwuchs.

„Wenn ab 2020 auch die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen, müssen Deutschland und Europa darauf eine Antwort haben. Die kann nur darin bestehen, mehr und besser zu qualifizieren“, bezog der Kammervizepräsident Position. Schrempf: „Es kann nicht sein, dass die hochwertige duale Ausbildung in Deutschland und in ganz Europa sonntags gelobt und werktags an ihrer Abschaffung gebastelt wird."

Weitere Fotos vom Wagen hier

Autor:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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