Wieder Gans erfasst und qualvoll verendet
Düsseldorf, 15. Januar 2019
Am Sonntag, dem 13. Januar 2019 wurde zwischen 14 und 15 Uhr wieder einmal eine Gans scheinbar von einer Rheinbahn getroffen und schwerst verletzt. Diesmal blieb sie nicht im Gleis liegen sondern wurde, ohne ihr tierärztliche Hilfe zukommen zu lassen bzw. zum feststellen des Todes, in den Seitengraben geworfen.
Torsten Lemmer, Ratsherr a. D. und Geschäftsführer der Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER: „Beim letzten Mal lies die Rheinbahn die tote Gans tagelang im Gleisbett liegen. Diesmal verfuhr man scheinbar nach dem Motto: Aus den Augen – aus dem Sinn. Wie herzlos müsste man sein, ein Mitgeschöpf erst Meter qualvoll mitzuschleifen um es dann, ohne weitere Hilfe, in den Seitengraben zu werfen. Das ist ein Skandal, wenn es so stattgefunden hat!
Der gesunde Menschenverstand weiß, dass man ein Tier nicht einfach sich selbst zum Sterben überlässt auch einen Kadaver lässt man nicht einfach liegen. Die Rheinbahn schwafelt auf ihrer eigenen Website, dass sie Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung übernimmt, Umweltaspekte berücksichtigt und ihrer sozialen und wirtschaftlichen Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern, Kunden und der Gesellschaft gerecht werden will, um heutigen und zukünftigen Generationen gleiche Lebenschancen zu ermöglichen.
Wie wird die Rheinbahn gegenüber Tieren ihrer selbsterklärten Verantwortung und dem Staatsziel aus Artikel 20a Grundgesetz gerecht, dass „auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung“ geschützt werden?
Schritttempo gefordert
Wenn die Rheinbahn ihre Missachtung gegenüber den Tieren so deutlich zeigt, dann muss ernsthaft über eine massive Geschwindigkeitsbeschränkung – höchstens Schritttempo – für Rheinbahnzüge von der Maximilian-Weyhe-Allee bis zum Dreischeibenhaus diskutiert werden. Wenn Tiere es nicht schaffen, sich vor herannahenden Rheinbahnzügen in Sicherheit zu bringen, dann besteht eventuell auch eine Gefahr für Kleinkinder und andere, die sich schnell genug weg bewegen können.
Vielleicht würden auch Schienen- oder Bahnräumer helfen, wie man sie schon im 19. Jahrhundert an US-amerikanischen Lokomotiven sah, wenn sie denn bei der Berührung zu keinen Verletzungen oder Tötungen an Tieren führen.
Der Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER liegt der Schutz der in Düsseldorf lebenden Tiere sehr am Herzen. Deshalb werden wir dies in den Gremien politisch diskutieren. Deshalb fordern wir weiterhin und hartnäckig, dass Artikel 20a so selbstverständlich und immer berücksichtigt wird, wie anderes heutzutage Selbstverständlichkeit geworden ist.“
Autor:Alexander Führer (Tierschutz / Freie Wähler) aus Düsseldorf |
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