Werkstattrat wurde in der WfaA schon vor der Kommunalwahl gewählt

Im Mai werden viele Kreuzchen gemacht: Kommunalwahl, Europawahl - und in vielen Betrieben auch noch Betriebsratswahl. Die mehr 1500 Beschäftigten der Werkstatt für angepasste Arbeit (WfaA), dem besonderen Unternehmen in Düsseldorf, haben bereits Anfang des Jahres ihren neuen Werkstattrat gewählt, denn selbstverständlich dürfen auch die Beschäftigten mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen ihre Interessen gegenüber der Geschäftsführung vertreten. Die Werkstattratsvorsitzenden Dafni Emmanouilidou und Robert Andree erklären ihre Aufgaben.
Herr Andree, Sie sind bereits seit 2001 Mitglied des Werkstattrates. Wie kam es dazu?
Andree: Seit dieser Zeit gibt es die sogenannte Werkstättenmitwirkungsverordnung, ein Gesetz, das die Mitspracherechte der Beschäftigten in Behindertenwerkstätten regelt. Ich selbst bin von Anfang an im Werkstattrat. Seit damals hat sich einiges getan.
Zum Beispiel?
Andree: Wir sind damals quasi ins kalte Wasser gesprungen und mussten uns erst einarbeiten. Welche Rechte haben wir? Welche Informationen können wir von der Geschäftsführung einfordern? Heute treffen sich die sieben Mitglieder einmal im Monat mit der Geschäftsführung, um aktuelle Anliegen zu besprechen. Außerdem darf der Rat unter den Angestellten eine Vertrauensperson wählen, die sie bei der Ratsarbeit unterstützt.
Frau Emmanouilidou, Sie sind Anfang des Jahres zur neuen Vorsitzenden des Werkstattrats gewählt worden. Was sind derzeit ihre Hauptaufgaben?
Emmanouilidou: Die anderen neuen Mitglieder und ich arbeiten uns gerade in die Aufgaben ein und besuchen dafür einige Seminare. Wir lernen die rechtlichen Grundlagen für unsere Arbeit kennen, aber auch Details, etwa wie das Entgelt der Beschäftigten berechnet wird. Für uns ist es vor allem wichtig, dass wir über alles informiert werden müssen. Derzeit tut sich viel bei der Werkstatt für angepasste Arbeit. In Rath und Angermund sind neue Zweigstellen geplant. Da möchten wir uns gerne intensiver einbringen. Zudem sind wir in den bestehenden Zweigstellen bei den Sicherheitsbegehungen dabei und geben zu vielen weiteren Themen Anregungen.
Werden die Ideen dann von der WfaA umgesetzt?
Andree: Natürlich leider nicht immer, aber trotzdem haben wir häufig Erfolg. Das Mittagessen ist aufgrund unserer Initiative wesentlich besser geworden und wird mit hochwertigeren Produkten gekocht, außerdem gibt es nun wieder unsere Werkstattzeitung, die neue W.I.R., was für Werkstatt/ Inklusion/Rehabilitation steht. Dafür haben wir uns eingesetzt. Derzeit wollen wir uns dafür einsetzen, dass das Café im Südpark mit neuen Tischen ausgestattet wird, da Rollstuhlfahrer an die derzeitigen Tische nicht richtig heranfahren können.
Emmanouilidou: Die Beschäftigten haben oft hohe Erwartungen und denken, wir könnten Berge versetzen. Das geht zwar nicht, aber wir können mit unserer Arbeit dennoch viel bewegen. Das fängt im Alltag an. Hat zum Beispiel ein Beschäftigter einen Konflikt mit einem Gruppenleiter, kommt gerne ein Mitglied des Werkstattrats zu einem klärenden Gespräch hinzu. Es ist wichtig, dass die Beschäftigten mit ihren Anliegen ernst genommen werden.

Autor:

Ute Hoppe aus Düsseldorf

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