Weniger Drogentote - aber kein Grund zur Entwarnung- Innenminister Jäger: Wir bleiben Drogenhändlern auf den Fersen - Gesundheitsministerin Steffens:

Hilfsangebote für Drogenabhängige greifen Im vergangenen Jahr starben in NRW 216 Menschen an den Folgen von Drogenkonsum, 73 weniger als 2010. Es handelt sich dabei um einen Rückgang um 25 Prozent.

„Das ist der niedrigste Stand seit mehr als zwanzig  Jahren. Trotz dieser
Entwicklung gibt es keinen Grund zur Entwarnung. Wir bleiben den Drogenhändlern
konsequent auf den Fersen“, erklärte Innenminister Ralf Jäger heute (24. März) in Düsseldorf. „Der deutliche Rückgang der Zahl der Drogentoten zeigt, dass wir die Menschen mit unseren differenzierten Präventions- und Hilfeangeboten erreichen“, sagte Gesundheitsministerin Barbara Steffens.

2011 waren 173 Männer durch Drogen gestorben. Im Vorjahr waren es noch 249 (-
31 Prozent). Die Zahl der Frauen, die ihrer Drogensucht zum Opfer fielen, stieg
von 40 im Jahr 2010 auf 43 im vergangenen Jahr. „Besonders risikoreich sind
Kombinationen von verschiedenen oder verunreinigten und gestreckten Drogen.

Ihre Wirkung kann von den Süchtigen  nicht richtig eingeschätzt werden“,
sagte Jäger. Hinzu kämen ständig neu entstehende Designer-Drogen, die nach
jedem Verbot in veränderter Form wieder auf dem Markt erscheinen.

Die Haupttodesursache drogensüchtiger Menschen ist  - trotz eines
deutlichen Rückganges - nach wie vor Heroin. Dieser Substanz fielen 78 Menschen
zum Opfer. Im Vorjahr waren es 151. Das sind 73 weniger (- 48 Prozent) An einer
Kombination aus Heroin und anderen Drogen starben 83 Menschen. 27 mehr als im
Jahr davor (+ 48 Prozent).

Das Durchschnittsalter der Drogentoten steigt weiter an.
Lag es 2004 noch bei 35 Jahren, ist es bis 2011 auf knapp 39 Jahre gestiegen. „Das zeigt, dass hauptsächlich Menschen nach langjährigem
Drogenkonsum sterben“, erläuterte der Innenminister. „Für diese Gruppe der
Süchtigen sind unsere Hilfeangebote besonders wichtig“, erklärt Steffens.
„Angebote wie die Drogenkonsumräume und die Substitutionsbehandlung mit
Methadon und Diamorphin sind wichtige Bausteine unseres differenzierten
Hilfenetzwerks und ein Schwerpunkt unserer Drogenpolitik. Sie erleichtern den
Zugang zum Hilfesystem und haben mit dazu beigetragen, dass im vergangenen Jahr rund 30.000 drogenkranke Menschen die Angebote genutzt haben.“

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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