Ausstellung im Rathaus
"Vom Postamt zum Kulturhotspot - der Konrad-Adenauer-Platz 1 und seine Geschichte"

1900: Postamt 1 zwischen Worringer Straße (rechts) und Kurfürstenstraße (links). | Foto: Stadtarchiv Düsseldorf
  • 1900: Postamt 1 zwischen Worringer Straße (rechts) und Kurfürstenstraße (links).
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Die Ausstellung "Vom Postamt zum Kulturhotspot - der Konrad-Adenauer-Platz 1 und seine Geschichte"  im Rathaus beleuchtet vom 21. bis 31. Mai mit historischen Bildern ab 1900, Aufnahmen aus der jüngsten Zeit und Animationen zukünftiger Planungen die Geschichte des Areals.

Vom wilhelminisch geprägten Bahnhofsvorplatz zum Parkplatz bis hin zum modernen großen Postgebäude: Das Areal am Konrad-Adenauer-Platz 1 hat eine wechselvolle Baugeschichte durchlebt. Und nun steht es erneut vor einem großen Wendepunkt. Denn auf der Fläche, die von der Immermann-, der Karl-, der Kurfürsten- und der Worringer Straße umsäumt wird, entsteht ein neuer Kulturhotspot für die Landeshauptstadt, das KAP1. Das neue Zuhause für eine größere, modernere Zentralbibliothek, für eine neue Bühne des FFT - Forum Freies Theater sowie für eine Dauerausstellung des Theatermuseums.

Die Ausstellung "Vom Postamt zum Kulturhotspot - der Konrad-Adenauer-Platz 1 und seine Geschichte" im Düsseldorfer Rathaus, Markplatz 2, beleuchtet mit historischen Bildern ab 1900, Aufnahmen aus der jüngsten Zeit und Animationen zur Zukunft des KAP1 die bewegte Geschichte des Areals. Die jetzige Schau ist der Auftakt zu einer Ausstellungsreihe zum Thema "KAP1". Die Reihe soll, nachdem nun zunächst der Standort an sich im Fokus steht, in den folgenden Ausstellungen die Geschichte verschiedener zukünftiger Nutzer beleuchten. Die Auftaktausstellung ist bis zum 31. Mai zu sehen. Oberbürgermeister Thomas Geisel und Kulturdezernent Hans-Georg Lohe eröffneten die Ausstellung am Dienstag, 21. Mai.

Oberbürgermeister Thomas Geisel: "Das Areal rund um den Düsseldorfer Hauptbahnhof ist im Wandel. Der Konrad-Adenauer-Platz wird neu gestaltet, gleich drei neue Hotels entstehen und das größte Wohnbauprojekt Düsseldorfs, das 'Grand Central', wird derzeit realisiert. Das Areal erhält damit das Gesicht, das seiner Rolle als Entree unserer Stadt entspricht. Das KAP1 wird als neuer Dreh- und Angelpunkt der Kulturlandschaft Düsseldorfs maßgeblich dazu beitragen."

Kulturdezernent Hans-Georg Lohe: "Das KAP1 wird der neue Kulturhotspot im Zentrum der Stadt. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Central, der derzeitigen Spielstätte und den Werkstätten des Schauspielhauses, entstehen in dem ehemaligen Postgebäude moderne, den heutigen Anforderungen entsprechende und deutlich vergrößerte Publikumsflächen mit 600 Lese- und Lernarbeitsplätzen für die Zentralbibliothek. Das Forum Freies Theater wird dort ebenso integriert wie das Theatermuseum, das neben Ausstellungsflächen gemeinsam mit den Büchereien eine kleine Bühne erhalten wird. Weitere Kultureinrichtungen erhalten dringend benötigte Archivflächen, kurzum, gebündelt im KAP1 Kultur pur!"

Visitenkarte der Stadt, Verkehrsknotenpunkt, Logistikzentrum - der Wilhelmplatz

Der heutige Konrad-Adenauer-Platz hieß bis 1967 Wilhelmplatz, benannt nach Kaiser Wilhelm I. Der Vorplatz des Hauptbahnhofs war von allen Seiten von Gebäuden im historistischen Stil des ausgehenden 19. Jahrhunderts eingefasst. Neobarocke Gebäude wechselten sich mit neogotischen oder solchen der Neorenaissance ab. Auf der Nordseite befand sich das Kaiserliche Postamt, das in mehreren Etappen von 1897 bis 1912 erbaut wurde. Links daneben war das 1901 errichtete Hotel Düsseldorfer Hof. Um vom Postamt zum Hotel zu gelangen, musste man damals noch die Kurfürstenstraße überqueren. Diese befand sich damals nämlich noch an ganz anderer Stelle. Die heute gänzlich andere Straßenführung ist ein Kind der Nachkriegszeit. Ursprünglich verlief die Kurfürstenstraße quer durch jenes Areal, das später von der Hauptpost eingenommen und überbaut wurde. Entlang der damaligen Kurfürstenstraße befanden sich zahlreiche Wohn- und Geschäftshäuser, die nach dem Zweiten Weltkrieg allesamt abgerissen wurden - genauso wie das ursprüngliche Postgebäude. Die Kurfürstenstraße mündete damals in etwa dort auf den Wilhelmplatz, wo später der Haupteingang des heutigen Postgebäudes lag.

Nachkriegszeit - Zeit der Transformation

In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg blieben zahlreiche Ruinen oder schwerbeschädigte Häuser erst einmal stehen und wurden teils notdürftig wiederhergerichtet. So auch die Hauptpost, von deren Fassade in Richtung Kurfürstenstraße und Wilhelmplatz nur noch Fenstereinfassungen im Erdgeschoss erhalten waren. Als Logistikzentrum blieb sie jedoch bis in die 1970er-Jahre hinein von zentraler Bedeutung. Nach und nach verschwanden alle Wohn- und Geschäftshäuser, das Hotelgebäude und schließlich 1978 auch das Postamt 1. Zunächst wurde die dadurch entstehende Freifläche als Parkplatz und als Straßenbahnwendeschleife genutzt. Schließlich, als man sich zum Bau der neuen Hauptpost entschlossen hatte, wurde die Kurfürstenstraße im Bereich Karlstraße/Worringer Straße an ihren heutigen Standort verlegt.

Ein Tempel für die Post

Seit den frühen 1960er-Jahren gab es seitens der Bundespost Überlegungen, wie sie an dem Standort Konrad-Adenauer-Platz 1 den veränderten Anforderungen des Brief- und Paketumschlags gerecht werden könnte. Schließlich erfolgte ein städtebaulicher Wettbewerb, den das Düsseldorfer Architektenbüro "Vogt & Partner" gewann. Planung und Realisierung des Postamtes 1 dauerte von 1980 bis 1991. Zum Zeitpunkt seiner Eröffnung war es hinsichtlich der Zuständigkeit (Düsseldorf, Erkrath, Meerbusch) das größte Postamt Westdeutschlands.

Zukünftig Bühne für Bildung und Kultur

Seit Frühjahr 2018 wird nun an dem nächsten großen Wandel auf dem Areal gearbeitet: Der Konrad-Adenauer-Platz 1 wird zum Kulturhotspot umgebaut, zum sogenannten "KAP1" (Abkürzung für die Adresse Konrad-Adenauer-Platz 1 ). Auf insgesamt rund 25.000 Quadratmetern Nutzfläche wird unter anderem eine moderne Zentralbibliothek mit erheblich mehr Besucherarbeitsplätzen und einer optimierten Erreichbarkeit realisiert. Für Düsseldorfs Kulturleben ist zudem die universell und flexibel nutzbare Spielstätte für den Theater- und Probenbetrieb des FFT Juta und FFT Kammerspiele von großer Bedeutung. Zudem wird das Theatermuseum Platz in den Räumlichkeiten am Konrad-Adenauer-Platz finden. Des Weiteren werden noch Depotflächen für das Heinrich-Heine-Institut, Stadtmuseum und das Stadtarchiv sowie Büroarbeitsplätze für das Schulverwaltungsamt realisiert.

Das Gebäude und sein Standort bieten für die vorgesehenen städtischen Funktionen große Potenziale: Die zentrale Lage mit einer optimalen Erreichbarkeit, die Nähe zu anderen Einrichtungen wie dem "Central" und dem "Tanzhaus", die guten Anlieferungsmöglichkeiten und die hohen möglichen Traglasten. Das ehemalige Postgebäude wird mit seinen zukünftigen Funktionen und dem sich daraus ergebenden Besucherstrom die Lebensqualität in diesem Düsseldorfer Stadtraum stark aufwerten. Damit erhält ein Gebäude, das seine ursprüngliche Funktion verloren hat, wieder neue wichtige Aufgaben für das städtische Leben.

Die Kosten für die städtischen Ausbaumaßnahmen liegen bei 16,5 Millionen Euro. Stadt und Vermieter, das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Nordrhein (VZN) planen, dass alle Arbeiten bis Ende 2020/ Anfang 2021 abgeschlossen sein werden. Dann wird dieses Gebäude wieder komplett über alle Etagen genutzt werden können.

Autor:

Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf

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