Konjunktur 63% rechnen mit schlechter Auftragslage
Verwaltung teilt fragile Einschätzung
„Die Unternehmerschaft Düsseldorf und Umgebung e.V. wies im Januar angesichts hoher Energiepreise, steigender Kosten für Rohstoffe, Produktionsrückständen, Lieferproblematiken, dem Krieg in Europa, Arbeitskräftemangel und weiterer Herausforderungen darauf hin, dass die fast 600 Betriebe, die sich an einer Umfrage beteiligten, zu folgenden Einschätzungen der Lage kamen:
Kein Unternehmen rechnet mit besseren Geschäften. 36% glauben sogar, dass die Geschäfte schlechter laufen werden. 27% der Betriebe rechnen mit einer deutlich schlechteren Auftragslage. Nur noch 9% der befragten Unternehmen erhoffen sich eine bessere Auftragslage.
Deshalb fragten wir die Verwaltung, wie die Verwaltung diese Umfrageergebnisse einschätzt und beurteilt, wie den Unternehmen geholfen wird und welche Auswirkungen dies auf städtische Planungen hat, “ erklärt Torsten Lemmer, Ratsherr und Geschäftsführer der Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER.
Dr. Michael Rauterkus antwortete: „Die Stadtverwaltung teilt grundsätzlich die von den Autoren des „Düsseldorfer Konjunkturmonitors 2023“ getroffenen Aussagen. Auch der regionale Konjunkturbericht der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf kommt zu vergleichbaren Ergebnissen. Die wirtschaftliche Lage in der Region Düsseldorf (und Mittlerer Niederrhein) ist laut IHK fragil. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Absätze und Lieferketten sind noch nicht überwunden, und der Krieg in der Ukraine insbesondere mit seinem Einfluss auf den Energiesektor verschärft die Situation weiter. 51% der Kammerbetriebe gehen von einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage aus. Noch allerdings werden diese pessimistischen Einschätzungen nicht von der tatsächlichen Geschäftslage bestätigt, denn laut Konjunkturmonitor bezeichnen 55% der Betriebe ihre derzeitige Geschäftslage als gut.
...Die Wirtschaftsförderung Düsseldorf arbeitet im engen Schulterschluss mit den städtischen Akteuren daran, die lokalen Unternehmen in der derzeitigen Situation zu unterstützen. Maßnahmen umfassen die Bereitstellung von Networking- und Kooperationsmöglichkeiten, Informationen und Beratung zu Fördermöglichkeiten, Unterstützung bei Standortwahl und -entwicklung, Förderung von Innovation und Forschung, Messen und Veranstaltungen zur Präsentation lokaler Unternehmen und die Unterstützung bei der Gewinnung von Talenten und Fachkräften. Diese nachhaltigen Maßnahmen zu einer gesunden Entwicklung des Wirtschaftsstandorts helfen, die Auswirkungen einer möglicherweise drohenden Rezession abzudämpfen.
Die Stadtverwaltung nimmt die Aussagen des „Düsseldorfer Konjunkturmonitors 2023“ als Analyse der derzeitigen wirtschaftlichen und konjunkturellen Lage ernst. Seine Aussagen decken sich zu großen Teilen mit denen vergleichbarer Studien, unter anderem dem Konjunkturbericht der IHK. Es ist notwendig, die besondere Attraktivität des Wirtschaftsstandorts mit qualifizierten Maßnahmen zu erhalten und zu steigern. Dabei legt die Stadtverwaltung einen Fokus auf eine bedarfsbezogene sowie zielgerichtete Unterstützung lokaler Verbände und Bestandsunternehmen, auf die Förderung zukünftiger Neuinvestitionen in den Standort und auf die Förderung von Innovation und zukunftsfähiger Branchen.“
„Helfen diese Antworten den Düsseldorfer Unternehmen bei der Bewältigung der Herausforderungen? Geben diese Antworten die für Planungen und Investitionen notwendigen Sicherheiten in den Wirtschaftsstandort? Welche Auswirkungen hat dies auch auf den Wohnungs- und Gewerbebau, auf die Schaffung neuer oder den Erhalt bestehender Arbeitsplätze? Und da sich Düsseldorf nicht nur im Wettbewerb mit anderen Kommunen in NRW und Deutschland, sondern mindestens auch mit den Benelux-Staaten befindet, bleibt wohl nur zu hoffen, dass wir alle gemeinsam durch diese stürmischen Zeiten kommen,“ resümiert Torsten Lemmer.
Foto: pixabay
Autor:Alexander Führer (Tierschutz / Freie Wähler) aus Düsseldorf |
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