Versöhnen statt spalten - Miriam Koch will Oberbürgermeisterin werden
Die Düsseldorfer Grünen werden Miriam Koch ins Rennen um das Oberbürgermeisteramt schicken. Der Vorstand schlägt Koch als Kandidatin vor. Bei einer Mitgliederversammlung der Düsseldorfer Grünen am Donnerstag, 16. Januar, stellt sich die gebürtige Hamelnerin dem Votum der Parteibasis.
Am 25. Mai finden Europa- und Kommunalwahlen statt. Bereits seit geraumer Zeit steht fest, dass Amtsinhaber Dirk Elbers (CDU) und Thomas Geisel (SPD) sich zur Wahl des Düsseldorfer Oberbürgermeisters stellen. Wenn die Parteibasis der Entscheidung des Vorstands zustimmt, dann gesellt sich Miriam Koch eine dritte Kandidatin dazu.
„Wir wollen damit unsere Eigenständigkeit dokumentieren“, kommentiert Olaf Bursian, Vorstandssprecher der Grünen, die Entscheidung der Partei, eine eigene Kandidatin zu nominieren, anstatt den SPD-Kandidaten zu unterstützen.
In einem ersten Pressegespräch machte Koch deutlich, worauf sie sich im Wahlkampf konzentrieren wird – auf Oberbürgermeister Dirk Elbers, dessen Führungsstil sie vehement kritisiert. „Wichtig ist“, so Koch über ihr Verständnis, wie sie das Amt gestalten wolle, „dass ich die Versöhnerin in dieser Stadt werde. Ich glaube nicht, dass der Amtsinhaber das mit seiner sehr paternalistischen Haltung, seiner Amtsführung nach Gutsherrenart, kann. Dieses Rathaus muss wieder ein offenes Rathaus werden. Im Moment ist es eher eine Wagenburg.“ Dies zu ändern, traut sie auch dem Kandidaten der SPD, Thomas Geisel, nicht zu.
Generell bescheiden die Grünen den Sozialdemokraten, sie seien in erster Linie mit Wundenlecken aus den verlorenen politischen Schlachten der letzten Jahre beschäftigt.
Kinderarmut ganz oben auf der Agenda
Inhaltlich stellt Koch das Thema Kinderarmut ganz oben auf ihre Agenda. Mehr als jedes fünfte Kind in Düsseldorf lebt in Armut. Das finde ich beschämend“, so die designierte Kandidatin. Statt Probleme in der Stadt zu verschweigen, sei es wichtiger, mit offenen Augen durch die Stadt zu gehen. Es sei ein großer Fehler der schwarz-gelben Mehrheit im Rat, das Ansprechen von Problemen als Schlechtmacherei zu diskreditieren.
Miriam Koch lebt mit dem Bildhauer Michael Kortländer zusammen. Darum zog die ehemalige Büroleiterin des Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Niedersächsischen Landtag 2010 nach Neuss. Seitdem ist die zweifache Mutter Fraktionsgeschäftsführerin Ratsfraktion der Grünen in Düsseldorf.
Autor:Sascha Ruczinski aus Schwelm |
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