Vegane bzw. vegetarische Mittagessen in Schulen, KiTas und städtischen Kantinen bedeutungslos
Düsseldorf, 17. Februar 2020
Zum Thema „Mittagsessen an Düsseldorfer Schulen“ stellte die Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER in der letzten Ratssitzung diverse Fragen. Als erstes stellte der zuständige Beigeordnete, Herr Stadtdirektor Hintzsche fest, dass die Informationen auf der städtischen Internetseite aufgrund des „Starke-Familien-Gesetz“ seit dem 1. August 2019 veraltet sind und mittlerweile aktualisert wurden.
Auf die Fragen, an wie vielen Schulen und an wie vielen Schultagen vegane oder vegetarische Mittagessen angeboten bzw. tatsächlich von den Essenden abgerufen werden und was konkret für die Bereitstellung schmackhafter und hochwertiger Angebote unternommen wird, teilte er mit, dass „der Verwaltung die Anzahl der Schulen und Schultage mit einem veganen oder vegetarischen Mittagsangebot nicht bekannt sind. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass grundsätzlich eine angebotene Menülinie je Essenstag vegetarisch ist. Eine vegane Menülinie dagegen wird in der Schulverpflegung aktuell nicht angeboten. Von einer veganen Ernährung für Kinder und Jugendliche rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) ab. … Zur Einhaltung der Qualitätsanforderungen wurde zur Unterstützung der Schulen ein Qualitätsmanagement entwickelt und derzeit wird eine angemessene Form der Weitergabe des Qualitätsmanagements an die Schulen erarbeitet.“
In KiTas werden Gemüse, Obst, Vollkorn- und Milchprodukte, Hülsenfrüchte sowie wertvolle Öle und Nüsse angeboten. Somit kann auch eine ausgewogene Ernährung auf vegetarischer Basis realisiert werden. In der Regel wird einmal pro Woche ein Fleischgericht mit einer vegetarischen Alternative angeboten.
In den, von unterschiedlichen Pächtern betriebenen städtischen Kantinen wird derzeit „täglich mindestens ein vegetarisches Gericht angeboten. Im nächsten Kantinenausschuss wird über die Möglichkeit der festen Integration eines veganen Gerichtes im täglichen Menüplan diskutiert.“
Bei der Industrieterrains Reisholz AG, Rheinbahn AG, Jugendberufshilfe Düsseldorf gGmbH, Werkstatt für angepasste Arbeit GmbH, Messe Düsseldorf GmbH, D. Live GmbH & Co.KG sowie der Flughafen Düsseldorf GmbH wird ein vegetarisches bzw. veganes Mittagessen angeboten. Bei den übrigen Gesellschaften, an denen die Stadt zu mindestens 50% beteiligt ist, „besteht aktuell kein Bedarf oder es wird auf externe Mittagsangebote zurückgegriffen. Es bestehen dort derzeit keine konkreten Überlegungen, selbst ein vegetarisches / veganes Mittagessen anzubieten.“
Claudia Krüger, Vorsitzende der Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER: „Erstens: Schade, dass die Informationen auf der städtischen Internetseite monatelang veraltet waren; gut, dass dies durch unsere Anfrage jetzt aktualisert wurde.
Zweitens: Schade, dass sich die Stadtverwaltung offenkundig nicht dafür interessiert, ob, wann und wo in Schulen vegetarische Mittagessen angeboten bzw. nachgefragt werden. Und schade auch, dass man hier nur auf die DGE schaut und nicht auch die Empfehlungen von Ernährungsgesellschaften anderer Länder berücksichtigt (siehe z.B. https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/vegane-kinderernaehrung-ohne-maengel-moeglich ).
Drittens: Schade, dass in KiTas einmal pro Woche ein Fleischgericht mit einer vegetarischen Alternative angeboten wird.
Viertens: Schade, dass es in 11 von 18 Gesellschaften, an denen die Stadt zu mindestens 50% beteiligt ist, keine konkreten Überlegungen, selbst ein vegetarisches oder veganes Mittagessen anzubieten.
Zusammenfassend ist also festzustellen, dass das Thema vegetarisches oder veganes Mittagessen in der Stadtverwaltung fast keine Bedeutung hat. Wenn man bedenkt, wie viele Lebensmittel produziert werden, welche Auswirkungen dieses beispielsweise auf den Klimawandel und die Gesundheit hat, dann muss hier stärker nachgedacht und gehandelt werden. Unsere Fraktion wird auch dieses Thema weiter verfolgen.“
Foto: pixabay
Autor:Alexander Führer (Tierschutz / Freie Wähler) aus Düsseldorf |
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