Unternehmenszuwachs im Handwerk gestoppt

Foto: ZDH

Die Zahl der Handwerksbetriebe im Kammerbezirk ist im ersten Halbjahr 2014 erstmals seit mehr als 10 Jahren leicht rückläufig. Ausschlaggebend dafür ist, dass die Gründungsdynamik im zulassungsfreien Handwerk gegenüber dem Vorjahr nachgelassen hat. Dies teilt die Handwerkskammer Düsseldorf in den Vorab-Daten ihrer Jahresstatistik mit, die sie jetzt vorlegte.

Das Handwerkerverzeichnis für zulassungsfreie Handwerksbetriebe weist zum Ende des ersten Halbjahres zwar einen Anstieg um 117 Firmen auf jetzt 15.973 Betriebe aus. Dies ist allerdings ein merklich geringerer Zuwachs als im Vergleichszeitraum ein Jahr zuvor, als der Saldo um 304 Unternehmen höher lag. Das zulassungspflichtige Handwerk verzeichnete in den ersten sechs Monaten dagegen unterm Strich ein Abschmelzen um 120 Meisterbetriebe. Aktuell sind 58.144 Unternehmen (minus 54) in die Handwerksrolle der Kammer eingetragen. Sie beschäftigen gut 319.000 Menschen und bilden mehr als 21.000 Nachwuchskräfte aus. Zum Jahresende rechnet die HWK aufgrund des konjunkturellen Auftriebs in der Branchengruppe mit einem leicht erhöhten Betriebsbestand von rund 59.000 Unternehmen des Wirtschaftsbereichs im Bezirk Düsseldorf. „Begünstigt wird die Entwicklung durch eine geringe Insolvenz-Quote. In 2013 waren lediglich 317 Insolvenzfälle im Handwerk im Regierungsbezirk Düsseldorf zu verzeichnen; 66 weniger als noch ein Jahr zuvor“ ordnet der Hauptgeschäftsführer der Kammer, Dr. Axel Fuhrmann die Strukturdaten aus der Handwerksrolle ein.

Die Kammer schließt im Übrigen in mittelfristiger Perspektive nicht aus, dass es als Folge eines gesetzlichen Mindestlohns in einigen Fällen zu einer Umwandlung sozialversicherungs-pflichtiger Beschäftigung im Niedriglohnsektor zu selbständiger Erwerbstätigkeit und damit zu einer - unter Bestandsgesichtspunkten eher kritisch zu bewertenden - neuen Gründungswelle von Kleinstbetrieben kommen kann.

Zur Betriebsberatungsstatistik: Annähernd 11.000-mal (10.833; 2012:12.897) berieten Experten der Handwerkskammer Handwerker bei konkreten Ausbildungs-, Rechts- und betriebswirtschaftlichen Problemen. Mehr als 1.300-mal begleiteten alleine die Consulting-Spezialisten der Kammer Gründer, Betriebsübergeber und Übernahmeinteressenten durch die hochkomplexen Entscheidungsläufe einer Betriebsnachfolge-Regelung. 3.870-mal war eine rechtliche Beratung gefragt - etwa die Klärung von gewerberechtlichen Voraussetzungen vor einer Eintragung in die Handwerksrolle.

Über die dokumentierten Fallberatungen hinaus wurde die Kammer von ihren Mitgliedsunternehmen außerdem rund 150.000-mal (146.584; Vorjahr 136.000) im telefonischen Kontakt für kurze Abklärungen und informatorische Hilfestellungen eingeschaltet.

Autor:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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