Freigängerkatzen in Mönchengladbach
Über 3.000 Menschen fordern Kastrations- und Kennzeichnungspflicht
Im Gegensatz zu Nachbarstädten wie beispielsweise Neuss und Düsseldorf gibt es in Mönchengladbach bislang noch keine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Freigängerkatzen. Eine an Oberbürgermeister Felix Heinrichs adressierte Petition, hier dringend nachzubessern, erreichte inzwischen bereits über 3.000 Unterschriften. Anlass dafür war der dramatische Appell eines Mönchengladbacher Lebenshofes.
Die Ausgangslage
Der WDR berichtete Ende Januar darüber, dass die ehrenamtlich Aktiven am Lebenshof MonRo Ranch e.V. in Mönchengladbach in den letzten Monaten über 300 streunende Katzen gerettet und gepflegt haben. Dabei können die Tierschützer mit eigenen Augen erleben, wie die Population an streunenden Katzen im vergangenen Jahr rasant angestiegen ist. Als Ausweg aus dieser Tierleid-Spirale fordern sie eine Kastrationspflicht, um so die unkontrollierte Vermehrung der Katzen zu unterbinden. Denn fast alle der eingefangenen Katzen sind schwer krank und leiden an Parasiten oder Infektionskrankheiten.
Laut WDR-Angaben sieht die Stadt Mönchengladbach hier jedoch keinen Handlungsbedarf und beruft sich auf die Voraussetzungen, die laut dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) erfüllt sein müssen, damit eine Katzenschutzverordnung rechtssicher erlassen werden kann. Demnach sei die Katzenpopulation in der Stadt „nicht so hoch, dass es dadurch bedingt zu erheblichen Schmerzen, Leiden oder Schäden an den frei lebenden Katzen kommt“. Dies sehen die ehrenamtlichen Tierschützerinnen und Tierschützer in Mönchengladbach aufgrund der Vielzahl an erkrankten Katzen hingegen als deutlich gegeben an.
Petition und politische Reaktionen
Corinna Nitsch, Regionalgruppenleiterin der Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei) in Mönchengladbach hat wenig Verständnis für die Haltung der Stadt: „Wir fordern eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für alle Freigängerkatzen, wie sie bereits erfolgreich in vielen NRW-Städten praktiziert wird“ und ergänzt „Um in Zukunft viel Tierleid zu verhindern, muss zusätzlich zu einer gesetzlichen Regelung eine breit angelegte Informations- und Aufklärungskampagne stattfinden und regionale Tierschutzvereine für die Kosten der Kastration, gerade bei Streunerkatzen oder aus finanziell schwachen Haushalten, unterstützt werden.“
Als erste politische Kraft hat die Fraktion DIE LINKE im Rat der Stadt Mönchengladbach (Linksfraktion MG) entschieden, dieses Thema offiziell unterstützen zu wollen.
Links
Die Petition auf change.org
Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei) Regionalgruppe Mönchengladbach
Lebenshof MonRo Ranch e.V. Mönchengladbach
Autor:Sebastian Everding aus Dortmund-Süd |
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