Tsipras will von Novartis 3,2 Mrd. € Schadenersatz

Korruption und überteuerte Medikamente - Aufruhr im griechischen Parlament. Novartis, der Schweizer Pharmakonzern steckt im größten Skandal der jüngeren griechischen Geschichte.

Das Jahr 2017 beginnt in Griechenland auf höchst eigentümliche Weise: mit dem Suizidversuch des Ingenieurs auf dem Dach des Hilton-Hotels in Athen. Als ihn die Polizei vernimmt, bricht er zitternd zusammen. «Man will mir die Schuld in die Schuhe schieben für alles, was bei Novartis passiert ist», klagt er. Novartis-Gate nimmt seinen Lauf.
Eine Woche ist der Skandal nun alt, und Griechenland ist gespalten. Auf der einen Seite stehen jene, die in Novartis-Gate einen typischen Korruptionsfall aus der Vorkrisen-Vetternwirtschaft erkennen. Auf der anderen Seite sind jene, die ein plumpes Ablenkungsmanöver der Regierung wittern: Außer den Sparprogrammen der Troika geht im Land eigentlich nichts vorwärts.

Unterdessen hat Premier Tsipras den Druck auf Novartis erhöht. Mittels eines einfachen Dreisatzes rechnet er vor, dass die Schweizer Firma dem griechischen Staat einen Schaden von insgesamt 3,2 Milliarden Euro verursacht habe.

Novartis in Griechenland und das «B-Money» aus Basel Novartis sei kein Einzelfall, heißt es. Die Machenschaften von Pharmalieferanten hätten der Staatskasse zwischen 2000 und 2015 insgesamt 23 Mrd. Euro gekostet.

Autor:

Siegfried Räbiger aus Oberhausen

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