Tierschützer fordern Agrarwende und Abkehr von Massentierhaltung - Keine KuhApp
Tierschutzpartei: Ausbau der Digitalisierung ja - elektronisches Herdenmanagement nein
Blanker Hohn seitens des Bauernpräsidenten
"Der blanke Hohn", empört sich die Landesvorsitzende der Partei für Mensch Tier Umwelt - Tierschutzpartei - Sandra Lück angesichts der aktuellen Äußerungen des Bauernpräsidenten Joachim Rukwied. Dieser hatte im Hinblick auf die bevorstehende Grüne Woche im Berlin ab dem 18.01.2019 gefordert "Wir brauchen 5G an jedem Milchtank." Dabei bezog er sich auf den seitens des Bauernverbandes gewünschten zukünftigen Mobilfunkstandard an Ställen. In Ställen sei 'mehr Tierwohl' möglich, wenn Herden elektronisch gemanagt würden. So der Bauernpräsident.
"Früher kannten Bäuerinnen und Bauern jedes ihrer Tiere mit Namen, kannten seine Lebensgeschichte, Persönlichkeit, Befindlichkeiten. Von diesem Miteinander von Mensch und Tier hat sich unsere Gesellschaft durch exzessiven Milch- und Fleischkonsum sowie die Massentierhaltung nahezu vollständig entfernt," rügt Reiner Lück, Landesgeschäftsführer der Tierschutzpartei NRW.
Tierschützer: Pro Digitalisierung - und Pro Agrarwende
Die Tierschutzpartei setzt sich für einen Ausbau der Digitalisierung auch in ländlichen Gebieten ein, dies gebiete schon das grundgesetzlich geschützte Recht auf Informationsfreiheit und informationelle Selbstbestimmung.
"Eine Digitalisierung mit dem Zweck einer Milchkannen-App lehnen wir ab. Wir fordern vielmehr eine Agrarwende, eine Abkehr von der jetzigen kapitalismusorientierten Industrialisierung der Landwirtschaft," betont die Generalsekretärin des Landesverbandes NRW der Tierschutzpartei Elisabeth-Maria van Heesch-Orgass.
Auch Bäuerinnen und Bauern, die sich dem Tierwohl und einer biologischen Landwirtschaft verpflichtet sehen, streben eine Agrarwende an und leisten dafür tagtäglich ihren eigenen wertvollen Beitrag, betonen die Tierschützer aus NRW.
Die Bundeskanzlerin hatte in einem Kommentar zur landesweiten Digitalisierung, die bis 2022 zu 98 % aller Haushalt der BRD erreichen soll, betont, es gehe um die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, aber auch darum, 'umweltschonender' zu arbeiten.
Klare Absage an 'KuhAPP'
"Wenn Landwirtschaft und Tierhaltung einen derartigen industrialisierten Charakter erhalten, wie es insbesondere auch in Deutschland der Fall ist, kann von umweltschonender Arbeit und Tierwohl keine Rede mehr sein. Das Thema der Digitalisierung ist das eine, die Formulierungen des Bauernpräsidenten zur quasi KuhApp das andere," rügt Landesvorsitzende Sandra Lück in aller Schärfe.
Autor:Elisabeth Maria van Heesch-Orgass Tierschutz Essen aus Essen |
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