Stoppt eine solche Politik
Der Ehrliche darf nicht der Dumme sein
Aktuell werden in unserem Land – politisch inszeniert - ehrbare Handwerksberufe kaputt gemacht, falsche Entscheidungen bis hin zum Betrug werden belohnt und ehrlich agierende Unternehmen benachteiligt. Das ist skandalös, hier jagt ein Skandal den Nächsten!
Das ist nicht nur meine persönliche Meinung als Initiator der Wertegemeinschaft für das Friseurhandwerk „Der faire Salon“
Sehr zum Ärger der ganzen Branche meldet inzwischen nahezu jedes dritte Friseurunternehmen dem Finanzamt einen Jahresumsatz unterhalb von 17.500 € (oder Monat 1.458,- € / Tagesumsatz ca. 73,- €
Ärgerlich deshalb, weil alle wissen: SO kann das NICHT stimmen.
Die Branche ist bereits nach Einführung der ICH-AG’s explosionsartig gewachsen.
Junge Menschen (gerade mit der Ausbildung fertig) wurden in die Meisterschule geschickt um die Zahlen der Jugendarbeitslosigkeit zu senken. Mitarbeiter die wegen der rasanten Zunahme der Discountfriseure ihren Arbeitsplatz bei inhabergeführten Unternehmen verloren, bekamen durch die Agentur für Arbeit ihren eigenen Salon. So wurde vor Jahren, die noch hohe Arbeitslosenquote geschönt.
„Wir brauchen die globalen Konzerne und nicht den Mittelstand“ so das Motto und der Regierung Schröder. Entsprechend wuchs die Zahl der Billigfriseure während der Umsatz (auch durch die Preisreduktion) sank und rund 30.000 Mitarbeitern/innen den Job kostete.
Fakten für den Zeitraum 2000 bis 2009
19.5% Umsatzverlust führten zu einem Rückgang von
22,6 % bei den Beschäftigten. Zeitgleich drängten
22,5 % neue Salons in den schrumpfenden Markt. Die meisten staatlich gefördert.
(Quelle: WELLA EVA Panel, Bundesamt für Statistik)
Heute ist der Markt vollkommen übersättigt, die Margen bedenklich.
„Kleinstunternehmen“ heißt für viele die Notlösung, denn mit diesen Minimalumsätzen ist ein steuerlicher Vorteil verbunden. Betriebe unter 17.500.- € Jahresumsatz brauchen keine 19 % Umsatzsteuer (wie alle anderen Mitbewerber) abzuführen.
Böse Auswirkungen hatte vor Jahren eine Aussage des Bundes-Finanzministeriums, wonach solche Kleinstunternehmen steuerlich nicht geprüft werden. Nach Ansicht des Ministeriums lohnt sich das nicht! Selbst wenn man fündig würde, ist dort zu wenig zu holen und das rechtfertigt nicht den Einsatz teurer Prüfer. Eine Einladung zum Steuerbetrug.
Seitdem sind diese Kleinstunternehmen das am stärksten wachsende Segment im Friseurmarkt.
Deren Zahl ist von ca. 3.000 zur Jahrtausendwende auf inzwischen über 27.000 gestiegen.
Jetzt will die GroKo noch eins draufsetzen:
wie das deutsche Handwerksblatt in seiner Ausgabe vom 12. April 2018 meldet, plant die große Koalition jetzt auch die Krankenkassenbeiträge für diese Kleinstunternehmer deutlich zu senken.
Das Blatt berichtet von einer Friseurmeisterin, die laut Steuerbescheid 800 € im Monat verdient und davon 277 € Krankenversicherung Beitrag zahlen muss. Dem ist so, das mag auch nicht sonderlich erstrebenswert sein.
Aber warum soll hier die Allgemeinheit zur Kasse gebeten werden.?
Fatalerweise wird die Tatsache übersehen, dass im Friseurhandwerk händeringend nach Mitarbeitern gesucht und inzwischen auch gut bezahlt wird.
Als Arbeitnehmerin würde diese vorgenannte Friseurmeisterin schon mehr als das Doppelte verdienen.
Grundlage der geplanten Änderung ist der Koalitionsvertrag vom 7. Februar 2018,
dort heißt es:
„… um kleine Selbstständige zu entlasten, werden wir die Bemessungsgrundlage für die Mindest Krankenversicherungsbeiträge von heute 2.283,75 € auf 1.150 € nahezu halbieren.“
(Quelle: Deutsches Handwerksblatt)
Gegenüber anderen Unternehmen sparen diese Kleinstunternehmer dann 100 % der abzuführenden Umsatzsteuer und 50 % des Krankenkassenbeitrages.
Da dieses aber Beiträge in Solidarkassen sind, werden diese Mindereinnahmen von den restlichen Beitragszahlern ausgeglichen werden müssen.
Diese werden übrigens heute schon zur Kasse gebeten:
• die ICH AG’s waren staatlich subventioniert,
• ein nicht geringer Anteil der Kleinstunternehmer erhält Hilfe zum Lebensunterhalt,
so ziemlich Alle dürften im Alter mit leeren Händen da stehen…..
Natürlich stehe ich als Initiator einer Wertegemeinschaft für gegenseitige Hilfe und einem fairen Miteinander.
Sehr wohl habe ich Verständnis für Existenzgründer und kenne selber auch die Anlaufschwierigkeiten der ersten Jahre.
Mein Vorschlag lautet dahingehend:
die Kleinstunternehmer Regelung grundsätzlich abschaffen
Existenzgründern Erleichterungen zu verschaffen,
wenn vorgegebene Umsatzgrenzen nicht erreicht werden, staffelweise Befreiung der USt.
allerdings Alles zeitlich auf eine Dauer von max. 3 Jahren begrenzt.
In einer Zeit, wo händeringend in allen Bereichen und Branchen Mitarbeiter gesucht werden, kann es nicht Sinn und Zweck einer Selbstständigkeit sein, auf Hilfe von Solidargemeinschaften angewiesen zu sein. Ganz besonders wenn die Möglichkeit besteht, bei Wechsel in ein unselbstständiges Arbeitsverhältnis ein auskömmliches Einkommen zu erzielen.
Rene Krombholz
Friseurmeister und Fachautor
Initiator der Wertegemeinschaft „Der faire Salon“
Autor:Rene Krombholz aus Düsseldorf |
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