Südbrücke in desolatem Zustand
Stahlplatten und Geschwindigkeitshalbierung behindern den motorisierten Individualverkehr
„Am 28. Januar wurde überraschend bekannt, dass die Südbrücke über Monate ein Pflegefall wird,“ staunt Torsten Lemmer, Ratsherr und Geschäftsführer der Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER.
„Zu unserer Anfrage aus aktuellem Anlass teilte die Verwaltung mit:
Die betrachteten Möglichkeiten für eine kurzfristige provisorische Reparatur des Übergangs durch Schweißarbeiten mussten aufgrund der Komplexität des Bruchs und dem ungünstigen Zusammenwirken der vorhandenen Randbedingungen – beengte Platzverhältnisse, Sonderbauweise, Witterung – verworfen werden. Die zweispurige Fahrbeziehung wird nun – ähnlich der Situation in Fahrtrichtung Neuss – mittels Stahlplattenüberfahrten wiederhergestellt.
Für den schienengebundenen ÖPNV und den Fuß- und Radverkehr haben die getroffenen Maßnahmen keine Auswirkungen, da diese Fahrwege nicht vom Schaden betroffen sind, und somit auch nicht in diesem Bereich die Stahlplattenüberfahrten erstellt werden mussten.
Insbesondere in den Hauptverkehrszeiten wird es für den MIV zur Erhöhung der Reisezeiten. Signifikante Verlagerungen sind nicht zu erwarten. Bei den Stahlplatten handelt es sich um zugelassenen Systeme, die aber auch mit einer Erhöhung der Überfahrtgeräusche verbunden sind. Um diese zu reduzieren, wurde u. a. deswegen die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h auf 40 km/h festgelegt. Als Alternative zu den Stahlplattenüberfahrten käme die Sperrung einer Fahrspur in Frage, was zur deutlichen Erhöhung der Reisezeiten des MIV in den Hauptverkehrszeiten führen würde. Diese Alternative wird derzeit nicht weiter verfolgt.
Ende des Zitats.
Als erstes sage ich Danke allen Fachleuten, die sich die akute Situation vor Ort angesehen und aufgrund der Faktenlage entschieden habe.
Als zweites muss gefragt werden, warum die Südbrücke – wie andere Brücken auch – trotz regelmäßiger Wartung und Pflege in so einen desolaten Zustand kommen konnte, dass es jetzt 1 vor 12 ist. Jetzt werden Stahlplatten verbaut. Die damit verbundene sehr starke Lärmbelästigung wird hoffentlich durch die Halbierung der Geschwindigkeit wieder reduziert.
Dies bedeutet für den MIV, den motorisierten Individualverkehr, eine Verlängerung der Fahrzeit. Muss hier, angesichts wiederholt auftretender, massiver Probleme an Brücken und Straßen das Fachamt nicht ernsthaft überlegen, Kapazitäten und Finanzen für die Instandhaltung in Düsseldorf jetzt bereitszustellen? Oder soll dadurch erreicht werden, dass möglichst alle nur noch mit Bus, Bahn und Lastenfahrrad fahren?“
Foto: © Landeshauptstadt Düsseldorf_Amt für Verkehrsmanagement_Stahlplatten
Autor:Alexander Führer (Tierschutz / Freie Wähler) aus Düsseldorf |
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