Düsseldorf-Angermund: Lärmschutzmauern könnten den Stadtteil zerschneiden
Städtebauliches Desaster in Angermund?

Düsseldorf-Angermund: Die Höhe des Discounters entspricht in etwa der Höhe der geplanten Lärmschutzwände der Deutschen Bahn im Rahmen des geplanten Gleisausbaus.  | Foto: Elke Wagner
  • Düsseldorf-Angermund: Die Höhe des Discounters entspricht in etwa der Höhe der geplanten Lärmschutzwände der Deutschen Bahn im Rahmen des geplanten Gleisausbaus.
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Die Baustelle eines Lebensmitteldiscounters rund um den Angermunder Bahnhof erhitzt derzeit viele Gemüter in der Rosenstadt. Denn bereits der derzeitige Rohbau offenbart die enorme Masse und vor allem Bauhöhe des künftigen dritten Supermarktes in Angermund.

Viele Bürger empfinden den Bau als zu wuchtig und aufgrund seiner Lage zwischen Wohnbebauung und Kindergarten/Evangelische Kirche als deplatziert und suboptimal gewählt.
Zudem entfallen wichtige Sichtachsen und die Zuwegung zum Supermarkt, samt der geänderten Verkehrsführung auf der Angermunder Straße, sorgen bereits seit längerem für Kritik. Dazu Elke Wagner, Vorsitzende der Initiative Angermund: „Es zeigt sich wieder einmal, wie wichtig es ist, bei Neubauvorhaben Wert auf städtebauliche Qualitäten zu legen. Dies kommt in Angermund bislang viel zu kurz.“
Andrea Lindenlaub, erste Vorsitzende des Vereins Handwerk und Handel (HuH) in Angermund, fügt im Gespräch mit dem LK hinzu: "Handwerk und Handel hat seinerzeit die sehr engagierte Initiative "Ein Herz für Angermund", die genau wegen dieses Projektes gegründet wurde, unterstützt. Unsere Sorge war, dass unser kleiner Einkaufsmittelpunkt durch den Bau von Aldi auf der "anderen" Bahnseite geschwächt wird und die Kaufkraft dorthin abgezogen wird." Wagner weist zusätzlich darauf hin, dass die Höhe des Discounters in etwa der Höhe der geplanten Lärmschutzwände der Deutschen Bahn im Rahmen des geplanten Gleisausbaus entspricht. Sie lädt deshalb alle Angermunder dringend ein, sich an der Baustelle ein Bild von der konkreten Höhe und ihrer enormen Wirkung zu machen.

Angermunder sollten sich ein Bild machen

Sie warnt: „Jetzt hat jeder die Chance ganz plastisch zu sehen, welches städtebauliche Desaster in Angermund droht, sollte sich die Deutsche Bahn mit ihren Plänen durchsetzen, kilometerlange Mauern mitten durch Angermund hochzuziehen und den Stadtteil für immer zu zerschneiden. Der Supermarkt samt seiner Höhe ist dann nur noch Peanuts.“
Zum Thema "Lärmschutzwände" ergänzt Lindenlaub: "Bei der Dialogveranstaltung der Deutschen Bahn zum Projekt RRX in der Angermunder Sporthalle im März 2019, haben wir bereits auf unsere Vorstellungen hinsichtlich der Lärmschutzwände hingewiesen. So niedrig wie nötig und möglich ist die Forderung. Im gesamten Bahnsteigbereich fordert HuH transparente Lärmschutzwände.
Wir haben auf der Veranstaltung ein entsprechendes Modell "Schallschutz mit Durchblick" präsentiert. Der sogenannte "Runde Tisch" von Politik, Verwaltung und Deutscher Bahn wurde über unsere Idee informiert und unseres Kenntnisstandes nach, wird dieser Schallschutz momentan im Rahmen von Stuttgart 21 getestet."
Die Initiative, unter der Leitung von Elke Wagner, fordert zudem, dass der Gleisausbau und der intensive Schienenverkehr mitten in Angermund umweltverträglich umgesetzt werde, indem die sechs Gleise tiefer gelegt und mit einem Lärmdeckel versehen werden.

Autor:

Andrea Becker aus Essen-Borbeck

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