Sind der Stadtspitze acht verstorbene Düsseldorfer so egal?

Am 1. Februar wurde berichtet, dass in Düsseldorf acht Personen trotz Corona-Erst-Impfung verstorben sind. Außerdem habe die Stadt mitgeteilt, dass es bis dahin bei 116 Erst-Geimpften trotzdem zu Infektionen gekommen sein soll.

Deshalb fragte Ratsherr Torsten Lemmer, Geschäftsführer der Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER, die Verwaltung, welche konkreten Konsequenzen die Stadtverwaltung Düsseldorf, das Gesundheitsamt, der Krisenstab und weitere Stellen daraus ziehen, dass acht Personen trotz Corona-Erst-Impfung verstorben sind, was konkret unternommen wird, um diejenigen, sie sich gegen COVID 19 impfen lassen, noch besser zu informieren, vor der jeweiligen Impfung zu untersuchen, im Nachgang zu betreuen, insbesondere dann, wenn es sich bei denjenigen, die Impfungen erhalten, um Ältere oder/und Vorerkrankte handelt und aufgrund welcher konkreten Überlegungen die Stadt Düsseldorf durch welchen Entscheider/Verantwortlichen dieses Geschehen nicht von sich aus, proaktiv in einer Pressemitteilung bekannt gegeben hat, sondern nur auf Nachfrage einer Zeitung.

Für die Verwaltung antwortete die zuständige Beigeordnete Frau Stulgies, dass „für einen ausreichenden Impfschutz der derzeit verfügbare Impfstoff zweimal verabreicht werden [muss]. In klinischen Prüfungen wird der Impfschutz je nach Impfstoff ab dem 7. oder 14. Tag nach der zweiten Impfung berechnet. Deshalb kann es vorkommen, dass sich frisch geimpfte Personen trotz der Impfung infizieren. Bei älteren Personen insbesondere mit Vorerkrankungen, kann es dann zu einer schweren Erkrankung mit tödlichem Verlauf kommen.
Für die medizinischen Abläufe bzw. die Verimpfungen in den Impfzentren ist die Kassenärztliche Vereinigung zuständig. Im Zuge dessen wird auch vor der Impfung umfangreich informiert. Im Rahmen der Impfungen werden die Geimpften 30 Minuten nach der Impfung beobachtet, um so ggf. Impfreaktionen erkennen und daruaf reagieren zu können.
Wie der Antwort auf Frage 1 zu entnehmen ist, ist es nicht ausgeschlossen, dass sich Menschen trotz einer Erstimpfung mit dem Coronavirus infizieren. Bei vulnerablen Gruppen und betagten Personen, wie Bewohner*innen von Pflegeheimen, kann die Infektion auch zum Tod führen“

Torsten Lemmer, Ratsherr und Geschäftsführer der Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER merkt dazu an: „Viele Worte – wenig Substanz.
Auf die Frage, welche konkreten Konsequenzen gezogen werden, gab es Allgemeinplätze als Antwort.
Auf die Frage, was Düsseldorf unternimmt, wurde auf die Kassenärztliche Vereinigung und ihr Standartvorgehen verwiesen.
Auf die Frage, warum man sich nicht proaktiv in einer Pressemitteilung zum Sachverhalt äußerte, wurde gar nicht mehr geantwortet.

Wenn das der neue Stil von Kommunikation und Transparenz dieses Oberbürgermeisters und der Stadtspitze darstellt, wünsche ich mir schon jetzt Thomas Geisel zurück. Auch da lief manches supotimal, aber diese Antworten sind unterirdisch! Das hat jeder einzelne Düsseldorfer, egal wie alt oder vorerkrankt nicht verdient.

Sind Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und der Stadtspitze die acht, im Zusammenhang mit COVID 19 verstobenen Düsseldorfer so egal? Hier werde ich in der nächsten Ratsversammlung den Finger deutlich in die Wunde legen müssen.“

Foto: pixabay

Autor:

Alexander Führer (Tierschutz / Freie Wähler) aus Düsseldorf

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