Schüler schürfen „Nahverkehrs-Gold“
Elftklässler des Kaiserswerther Suitbertus-Gymnasiums forschten im „Projektkurs Regionalwissenschaften zur Nahverkehrsplanung“. Die Ergebnisse präsentieren sie in einer rund 100-seitigen Broschüre.
Was da hinter nüchternen Begriffen wie „Projektkurs“, „Regionalwissenschaften“ oder „Nahverkehrsplanung“ an Interessantem zu verschwinden droht, hat die Gymnasiasten ein Jahr lang intensiv beschäftigt. Es hat sie Erfahrungen sammeln lassen, und hat sie das Erforschte, das Gefundene und anderes Wissenswertes als lebendig und relevant erleben lassen. So bedeutsam und anschaulich, dass der theoriegewohnte Geographie-Nachwuchs seine Ergebnisse und Betrachtungen für eine aufwändige Ausstellung aufbereitet und in einer rund hundertseitigen Broschüre festgehalten hat.
Darunter finden sich das selbstgebaute Modell des künftigen S-Bahnhofs Angermund, eine Kundenzufriedenheitsumfrage im Speisewagen auf der Linie U76, die Liniennetzveränderungen nach Inbetriebnahme der Wehrhahnlinie und vieles mehr.
Ideengeber für dieses etwas ungewöhnliche Projekt abseits des thematischen Mainstreams war mit Suitbertus-Studiendirektor Bernhard Geuß ein ausgewiesener ÖPNV-Experte und Nahverkehrs-Enthusiast, der mit seinem Vorwissen ein Quell von Anregungen für die Schülerschaft ist und über großes Vorwissen verfügt.
„Rauszugehen und das Besprochene und die Ideen der Prüfung und dem Praxistest zu unterziehen, das ist von unschätzbarem Wert für Schüler – und eine Erfahrung, die ihnen oft erst Studium oder Berufsleben vermitteln“, unterstrich der stellvertretende Schulleiter, Wilfried Nickenig-Heimbach den Unterrichtserfolg. Die Rheinbahn unterstützte die Kaiserwerther Geographen auf vielfältige Weise, Unterstützung gab‘s auch vom Katasteramt und dem Amt für Verkehrsmanagement. Die Rheinbahner besuchten sogar mit Teammitgliedern die Schule, hielten Vorträge, beantwortete Fragen, luden zu einer Exkursion in den Lierenfelder Bus- und Straßenbahn-Betriebshof ein und stellten Materialien zur Verfügung.
Deren Vorstand und Arbeitsdirektor Klaus Klar lud die Gymnasiasten angesichts ihres Engagements und ihrer umfangreichen Forschungsergebnisse auf eine Straßenbahn-Oldtimertour durch die Stadt ein. „Solch ein Engagement für Belange des öffentlichen Nahverkehrs gehört angemessen gewürdigt“, begründete Klar. „Wir haben es hier mit einer fürs Stadtleben sehr entscheidenden Frage zu tun: Wie können wir als soziale Wesen in Ballungsräumen angesichts ökologischer, demographischer und verkehrsplanerischer Zukunftsprobleme bestehen? Es ist diese Jugend, die sich später damit auseinandersetzen muss.“
Die rund 100 Seiten umfassende Broschüre mit den Ergebnissen der Schüler gibt es kostenlos bei der Rheinbahn AG, bestellbar bei der Unternehmenskommunikation, Birgitt Waßerberg, Hansaallee 1, Telefon: 5821951.
Autor:Mark Zeller aus Duisburg |
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