Sammelabschiebung

Sammelabschiebung nach Serbien vom Düsseldorfer Flughafen

Exakt einen Monat nach der letzten Abschiebung nach Serbien geht die nächste Chartermaschine mit bisher geduldeten Menschen in den Winter von Belgrad. Und wieder trifft es vor allem Roma, aber auch Serben, die ihr angebliches „Herkunftsland“ nur aus Erzählungen der Eltern kennen.

Es gibt für das Abschiebeziel Serbien keinerlei Härtefallregelung - dabei ist die Situation in Serbien um kein Deut besser als im Kosovo. Ohne Härtefallregelung abgeschoben zu werden, heißt für diese Menschen, dass sie ohne Rücksicht auf ihre persönliche und familiäre Situation in einen Flieger verfrachtet werden. Wahrscheinlich sind unter den Abgeschobenen nun auch Familien mit kleinen Kindern.

Zu unserem Bericht von der letzten Abschiebung an dieser Stelle ein Nachtrag:

Inzwischen wissen wir, dass eine alte, schwer kranke und zu hundert Prozent
schwerbehinderte Frau die mit dem letzten Flug in die arktische Kälte des Balkan abgeschoben wurde, dort seit ihrer Abschiebung praktisch ohne Hilfe ist. In dem Sammellager, wo sie die ersten zwei Wochen bleiben sollte, gab es weder etwas zu Essen für sie noch eine Bettdecke, geschweige denn medizinische Versorgung - die Information, dass die Frau gesundheitlich schwer angeschlagen ist, ist bei den serbischen Behörden wohl nie angekommen.Sie hat bislang nur durch die Barmherzigkeit einer anderen Flüchtlingsfrau überlebt.

Autor:

Jupp Becker aus Düsseldorf

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