Düsseldorf-Angermund: Bürgerinformationsveranstaltungen am 25. Oktober ab 17 Uhr
RRX und Gleisausbau
Die Deutsche Bahn hat am Freitag, 1. Oktober, im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz die so genannte Offenlage und damit die Öffentlichkeitsbeteiligung für das RRX-Planfeststellungsverfahren in Düsseldorf-Angermund (RRX-Planfeststellungsabschnitt 3.1) vorgestellt (der LK berichtete). Der Lokalkurier führte dazu ein Gespräch mit Elke Wagner, Vorsitzende der Initiative Angermund.
Von Andrea Becker
Angermund. „Es ist schon ein starkes Stück, wie die Bahn mit den Menschen in Angermund umgeht. Seit Jahrzehnten setzt sie uns vor vollendete Tatsachen. Sie hält die Angermunder hin, redet mutige und moderne Ideen der Bürgerschaft zum Lärmschutz tot und kommuniziert in Sachen RRX alles andere als aufrichtig.
So auch jetzt wieder: Obwohl die Bahn für den Gleisausbau in Angermund mehr als 150 Eingriffe in privaten Grund und Boden vornehmen und viele Menschen enteignen will, kündigt sie den Termin für die Öffentlichkeitsbeteiligung erst der Presse an - die unmittelbar Betroffenen haben sich offensichtlich hinten anzustellen.
So will der Großkonzern in der Öffentlichkeit offensichtlich Fakten schaffen und frühe Meinungsbildung betreiben. Dieses Verhalten der Bahn ist unanständig und gießt bei dem so wichtigen RRX-Projekt weiter reichlich Öl ins Feuer.“
Angesprochen auf die 150 Eingriffe, erklärte Projektleiter Michael Kolle im Rahmen der Pressekonferenz, dies sei der "minimalste Eingriff ", andere Varianten, wie die Einhausung und Untertunnelung, hätten noch mehr Eingriffe benötigt.
Die Initiative Angermund kritisiert sowohl das Vorpreschen der Bahn, als auch die eingereichten Planungen für den sechsgleisigen Trassenausbau scharf.
"MinimalsterEingriff"
Für den stark wachsenden Stadtteil Angermund mit vielen jungen Familien muss eine nachhaltige sowie umwelt- und menschenverträgliche Lösung für den sechsgleisigen Ausbau gefunden werden, so die Forderung der Bürgerinitiative. "Die RRX-Planungen der Bahn für Düsseldorf-Angermund sind völlig aus der Zeit gefallen. Sie berücksichtigen überhaupt nicht unabdingbare Faktoren wie Nachhaltigkeit, Schaffung gesunder Lebensumfelder beziehungsweise zukunftsfähiger Quartiere sowie modernen Städtebau. Deshalb werden wir uns mit allen Mitteln gegen diese Planungen der Bahn wehren." Die Initiative Angermund ruft alle Angermunder und Freunde der Rosenstadt, aber auch Duisburger und Ratinger auf, die Offenlage ab 18. Oktober zu nutzen und private Einwendungen gegen die schlechten Bahnplanungen vorzubringen. Diese müssen schriftlich erfolgen und bis zum 17. Dezember beim Eisenbahnbundesamt vorliegen.
"Zu jeder Einwendung wird es eine Stellungnahme der Deutschen Bahn geben, die wiederum vom Eisenbahnbundesamt geprüft wird", erläuterte Projektleiter Michael Kolle beim digitalen Gespräch das weitere Vorgehen.
Doch, was ist bei einer Einwendung zu beachten? Um dies zu klären, lädt die Initiative Angermund am Montag, 25. Oktober, im Bürgerhaus, Graf-Engelbert-Straße 9, zu Bürgerinformationsveranstaltungen ein. Von 17 bis 20 Uhr werden in jeweils 30-minütigen Infoblöcken die Folgen der Bahnplanung für die Angermunder, künftige Generationen und dem Stadtteil erläutert. "Es ist im wahrsten Sinne des Wortes höchste Eisenbahn, die Einwendungen zu schreiben", so Wagner und weiter: "Wir erklären, was dabei zu beachten ist und haben bereits Vorlagen vorbereitet. Nur wer eine Einwendung einreicht, wird im Verfahren berücksichtigt. Darüber hinaus werden auch Unterschriftenlisten ausgelegt." Weitere Infos unter www.initiative-angermund.de.
Autor:Andrea Becker aus Essen-Borbeck |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.