Polizei transportiert Mantrailer-Hunde per Hubschrauber zur Spurensuche - Innenminister Jäger: Spezialisten auf vier Pfoten sind wertvolle Helfer
Das Ministerium für Inneres und Kommunales teilt mit:
Die fünf Mantrailer-Hunde der NRW-Polizei werden jetzt auch per Hub-schrauber
zu den Einsatzorten geflogen. „Eine schnelle Spurensuche ent-scheidet oft
über den Erfolg von Ermittlungen oder bei der Suche nach Vermissten. Der
Hubschraubertransport der Hunde hilft, Menschenleben zu retten“, sagte
Innenminister Ralf Jäger heute (18. August) in der Diensthundeschule in Schloß
Holte-Stukenbrock. Seit Oktober 2008 un-terstützen die Spürnasen die Polize
bei speziellen Einsätzen im ganzen Land und wurden bereits rund 200 Mal
eingesetzt.
Die Mantrailer folgen dem individuellen Geruch eines Menschen, indem sie
abgestoßene Hautzellen erschnüffeln. „Egal wie belebt ein Platz ist, der
Hund folgt dem Duft der Schuppen - wie von Geisterhand“, erklärte Jäger. So
gelang es der Mantrailer Hündin „Bärbel“, einen 74-jährigen demenzkranken
Mann aufzuspüren, der bereits seit dem Vorabend ver-misst wurde. Die
vorangegangenen umfangreichen Suchmaßnahmen wa-ren ergebnislos verlaufen.
„Bärbel“ gelang es jedoch noch nach 17 Stun-den dem Geruch des Mannes zu
folgen und ihn zu finden. Der hilflose Mann war völlig durchnässt, geschwächt
und bereits lebensbedrohlich un-terkühlt. Es war Rettung in letzter Minute.
Dieses Beispiel macht deutlich, wie wertvoll diese Spezialisten auf vier Pfoten
für die Arbeit der Polizei sind. Der Geruch an den Hautzellen ist im
günstigsten Fall sogar noch nach mehreren Tagen für die Hunde wahrnehmbar. Ein
flüchtiger Straftäter kann somit unabhängig vom Untergrund verfolgt und
festgenommen wer-den. Auch bei der Suche nach Beweismitteln und der
Rekonstruktion von Fluchtwegen bei großflächigen Tatorten helfen die Hunde.
„Hilflose Ver-misste und Kinder können deutlich schneller aufgefunden
werden“, sagte der Innenminister.
Der Transport per Hubschrauber verkürzt die Anreisezeit nun erheblich. Der Flug
wird mit den Hunden immer wieder trainiert, da der immense Lärm und Luftdruck
bei Start und Landung eine enorme Belastung bedeu-tet. „Wir haben erreicht,
dass unsere Mantrailer unbeeindruckt vom Flug ihre Arbeit direkt nach der
Landung aufnehmen können“, sagte der In-nenminister. „Wir werden um unsere
hoch qualifizierten Vierbeiner nicht nur bundesweit, sondern sogar international
beneidet.“ Häufig gibt es An-forderungen von anderen Bundesländern.
Derzeit verfügt die NRW-Polizei über rund 350 Diensthunde. Die Spezial-hunde
für Mantrailing, Geruchsspurenvergleiche, sowie Brandmittel- und Leichensuche
befinden sich alle zentral in Stukenbrock. Aus der täglichen Polizeiarbeit sind
sie nicht mehr wegzudenken. Jäger: „Sie bewegen sich schneller und
ausdauernder als der Mensch und sind uns mit ihrem Ge-ruchssinn weit überlegen.
Selbst modernste Technik kann die feine Nase der Tiere nicht annähernd
ersetzen.“
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
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