Pflege in der Not

Die aktuelle Untersuchung  DIP zeigt: es sind in den rund 13.500 deutschen Pflegeheimen derzeit 17.000 Stellen offen, davon sind 3.000 Hilfskräfte. In der ambulanten Altenpflege sind weitere 21.000 Stellen nicht besetzt

.

Der Studie zufolge müssen 22 Prozent der Einrichtungen wegen Personalmangels zeitweilig Aufnahmestopps verhängen. 71 Prozent der Pflegeheime führen Wartelisten. 83 Prozent der Anfragen für Kurzzeitpflege konnten nicht positiv beantwortet werden. Der Präsident des Deutschen Pflegerates forderte auf dem Deutschen Pflegetages, Kongress vom 15. bis 17. März in Berlin, Franz Wagner, daher einen "Masterplan Pflege".

Laut Minister Spahn ist deshalb eine Pflegekammer, da diese unabhängig agieren könne, notwendig. Die Argumentationskette lautet: Ohne Kammer keine Selbstverwaltung, ohne Selbstverwaltung keine Selbstgestaltung, ohne Selbstgestaltung keine Aufwertung, ohne Aufwertung keine Zukunft. Die Pflegekräfte haben es danach in der Hand sich selbst aufzuwerten.

Die Selbstverwaltung kann ein Aspekt sein, den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten. Zahlen sollen durch einen Pflichtbeitrag alle Pflegekräfte. Welche Lobby wird sich in der Kammer durchsetzen? Unabhängig davon, wieder stiehlt sich die Politik aus der Verantwortung. Wie lange soll die „heile“ Familie noch die Verantwortung tragen? Müssen wir nicht den Staat in die Verantwortung nehmen. Das Outsourcen der Verantwortung durch SGB XI an die Pflegekassen, zeigt die Investoren von Altenheimen „erwirtschaften“ nicht nur den zugestandenen Gewinn von 4 Prozent, manche über 10 Prozent.

Die Pflegekammerbeiträge sind von den Betreibern zu entrichten nicht von den abhängig Beschäftigten. Die Kammerbesetzung muss erfolgen je ein Drittel  Betreiber, Pflegekräfte, Verbraucherorganisationen.

„Die Menschen wollen eine Reform des Pflegesystems“

Autor:

Siegfried Räbiger aus Oberhausen

Webseite von Siegfried Räbiger
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