NRW-Handwerk hilft Kriegs-Flüchtlingen
In Nordrhein-Westfalen treffen täglich neue Flüchtlingsströme aus den Krisen- und Kriegsgebieten im Nahen Osten ein. Der Nordrhein-Westfälische Handwerkstag startet eine Patenschafts-Initiative, um die Not der Vertriebenen vor Ort in den aufnehmenden Kommunen zu lindern.
„Wir werden ein Netzwerk von Paten aufbauen, die sich um Flüchtlingsfamilien kümmern und sie sozial, bei Behördenkontakten und in einem zweiten Schritt darin unterstützen, sich beruflich gut zu orientieren, eine Qualifikation anzustreben und auf diese Weise eine Bleibe-Perspektive zu entwickeln. In erster Linie geht es uns dabei um unseren Beitrag zu einer Willkommenskultur,“ fasste der Präsident des NWHT, Andreas Ehlert, die Ziele auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Düsseldorf zusammen.
Der NWHT sucht dazu die Zusammenarbeit mit den örtlichen Initiative der Flüchtlingshilfe und den kommunalen Stellen. Neben Ehlert selbst wollen die Kreishandwerksmeister der Großstädte Düsseldorf, Duisburg und Wuppertal sowie weitere Persönlichkeiten aus der Handwerksorganisation die Anwerbung von Paten aus dem Innungshandwerk vorantreiben und in die Fläche tragen.
„Das Handwerk wird nicht lange fragen und einfach losmachen. Die Politik muss allerdings die Rahmenbedingungen schaffen, damit unsere Betriebe den Angekommenen auch ein Qualifikationsangebot machen können: Wer als Flüchtling eine Lehre beginnt, muss Bleibestatus erlangen!“, appellierte Ehlert an Bund und Land. Auch zusätzliche Mittel für Sprachkurse würden benötigt.
Ehlert schlug ferner vor, junge Flüchtlinge und Asylbewerber an den Berufskollegs in eigenen Klassen Deutsch lernen und den Schulabschluss machen zu lassen sowie berufsvorbereitenden Unterricht zu vermitteln.
Für ältere Flüchtlinge könnte die Prüfung bereits vorhandener Berufskenntnisse zentral durch eine Handwerkskammer erfolgen.
Ansprechpartner für Handwerker/-innen, die sich ins Netzwerk einbringen wollen, ist in der HWK Düsseldorf neben Präsident Ehlert Assessorin Ute Schwinger (Tel.: 02 11/87 95-6 09; E-mail: ute.schwinger@hwk-duesseldorf.de ).
Autor:Norbert Opfermann aus Düsseldorf |
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