Neuss: Mahnwache vor dem geplanten Schlachthof
Seit Bekanntwerden der Pläne, in den historischen Werkshallen des ehemaligen Schlachthofs in der Büdericher Straße im Norden von Neuss den Schlachtbetrieb wieder aufzunehmen, zeigt die Tierschutzpartei sich alarmiert und kündigt für Samstag, den 2. Januar 2016 von 10-16 Uhr eine Mahnwache an.
Der Iranische Investor, der über die "Fleischversorgung Neuss" seit Oktober 2015 halal-zertifiziertes Fleisch aus den Niederlanden und aus Belgien importiert und vertreibt, beabsichtigt in Zukunft selber vor Ort zu schlachten – ebenfalls halal.
Die Bevölkerung in und über Neuss hinaus ist aufgebracht
Die Meldung, die sich rasant über Neuss hinaus verbreitete, hat zu einer großen Verunsicherung beigetragen. Teile der Bevökerung sehen darin offenbar ein weiteres Zeichen für eine fortschreitende Einflussnahme seitens des Islams in Westeuropa. Zwar sollen die Tiere in Neuss nicht ohne vorherige Betäubung geschächtet werden, sondern nach den Vorgaben des Tierschutzgesetzes eine Elektrokurzzeitbetäubung erhalten. Nichtsdestotrotz ist eine Halal-Schlachtung nach islamischem Recht symbolhaft aufgeladen und erzeugt dadurch Irritation und Unbehagen in der weitgehend christlich geprägten Bevölkerung in und um Neuss. Mittlerweile leben aber auch bis zu zwei Millionen Muslime in NRW – eine wachsende Marktnische für halale Lebensmittel.
Sämtliche im Rat der Stadt Neuss vertretenen Parteien zu einem offenen Gespräch eingeladen
Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz möchte am kommenden Samstag mit einer Mahnwache jedoch generell die Gewalt an Tieren in den Vordergrund rücken. "Egal, ob halal, Halali (Jagd), bio oder Bolzenschuss." Dennoch ist auch von "einem Wachsen schädlicher Differenzen" die Rede, das Töten von Tieren "in der Kopplung an einen religiösen Hintergrund („halal“ schlachten)" sei "dazu geeignet, Disparitäten noch weiter zu verstärken. Statt der Hetze am rechten Rand das Feld zu überlassen, suchen wir das Gespräch und möchten Alternativen diskutieren", so der Wortlaut einer Einladung, die sämtliche im Rat der Stadt Neuss vertretenen Parteien vom Landesverband NRW der Partei Mensch Umwelt Tierschutz/Tierschutzpartei erhalten haben. Auch eine szenenhafte Aufführung in Form des Straßentheaters sei geplant.
Autor:Bedia Karaca aus Düsseldorf |
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