Ein außergewöhnliches Jahr ist zuende gegangen
Neujahrsansprache von OB Dr. Stephan Keller

OB Stephan Keller | Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf
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Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hat in seiner Ansprache zum Jahreswechsel an die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer appelliert, "trotz der allgemein für viele wirklich schwierigen Lage und des großen Stresses, den die Krisen mit sich bringen, auf Gemeinschaft und Solidarität zu setzen." Er sei sehr stolz, dass das in Düsseldorf bisher immer gelungen sei und alle sollten zusammen daran mitwirken, dass dies in Zukunft auch so bleibe, so das Stadtoberhaupt im Rahmen der gut fünfminütigen Rede, die auf den Social Media-Kanälen, der Internetseite und dem YouTube-Kanal der Stadt unter https://youtu.be/C9fLCyVKjOU zu sehen ist.

2021 sei ein wirklich außergewöhnliches Jahr mit vielen Höhen und Tiefen gewesen. Mit der zum Jahresanfang gestarteten Impfkampagne sei man damals davon ausgegangen, die Pandemie schnell zu besiegen. Doch das Virus habe sich mit seinen verschiedenen Varianten leider als sehr widerstandsfähig erwiesen. "Und nicht im Traum hätte ich daran gedacht, dass es Menschen gibt, die sich so hartnäckig nicht impfen lassen möchten, obwohl sie es könnten," so OB Keller weiter, "umso dankbarer bin ich für jede Person, die auch aus Verantwortung für andere auf die Forschung vertraut hat und sich hat impfen lassen."

Die Stadt tue auch weiterhin alles dafür, allen Menschen ein gutes Impfangebot zu machen. Das Stadtoberhaupt dankt in diesem Zusammenhang allen, die ihr Bestes dazu gegeben hätten: Mitarbeitende des Gesundheitsamtes, Feuerwehrleute, Ärztinnen und Ärzte, alle, die mit Kontaktnachverfolgung, Testungen und Impfungen befasst waren genauso wie Erzieherinnen und Erzieher, Lehrkräfte, Mitarbeitende in der Pflege und in Krankenhäusern, die unter schwierigsten Bedingungen ihren Job gemacht hätten.

Oberbürgermeister Dr. Keller hebt auch das ehrenamtliche Engagement Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger hervor, das sich gerade im Sommer gezeigt habe, als zur Pandemie noch eine Hochwasserkatastrophe hinzu kam: "Wir haben mit vereinten Kräften geholfen und dafür gesorgt, dass wir die für viele schlimmen Folgen bestmöglich abgemildert haben. Auch hier waren wieder unsere Rettungskräfte gefragt – und auch hier kam es wieder zu Glanzleistungen unserer Ehrenamtlichen, die sich nicht nur in Düsseldorf, sondern auch im noch stärker betroffenen Umland für andere eingesetzt haben."

Katastrophen spalten oder stärken den Zusammenhalt. "Für Düsseldorf kann ich trotz aller Widrigkeiten und kleinerer Meinungsverschiedenheiten sagen: Wir halten zusammen. Wir haben eine sehr engagierte Stadtgesellschaft, und gemeinsam werden wir durch jede Krise kommen," gibt sich OB Keller zuversichtlich.

Das Stadtoberhaupt erinnert in seiner Neujahrsansprache auch an die weiteren Herausforderungen, denen sich die Stadt 2022 mit ganzer Kraft widmen muss. Dazu gehört, Düsseldorf wirklich schnell fit für den Klimawandel zu machen, die Verkehrswende durch gute alternative Angebote zum Auto voranzubringen, den Wohnungsbau auch in diesem Jahr zu stärken, die Fortsetzung der Stadtsauberkeitsoffensive und die weitere Verbesserung der Sicherheit in der Altstadt.

Die Neujahrsansprache von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller im Wortlaut:

Liebe Düsseldorferinnen und Düsseldorfer,

heute hat ein neues Jahr begonnen. Das ist die richtige Zeit, um noch einmal auf das vergangene Jahr zurückzuschauen, aber auch, um einen Blick in die Zukunft zu werfen.

2021 war ein wirklich außergewöhnliches Jahr mit vielen Höhen und Tiefen. Vor einem Jahr stand ich hier und habe gesagt, dass 2021 das Jahr der begründeten Hoffnung ist. Die Impfkampagne war gerade gestartet – und wir sind damals davon ausgegangen, dass es uns mit den Impfungen gelingt, die Pandemie schnell zu besiegen.

Doch das Virus hat sich mit seinen verschiedenen Varianten leider als sehr widerstandsfähig erwiesen. Und nicht im Traum hätte ich daran gedacht, dass es Menschen gibt, die sich so hartnäckig nicht impfen lassen möchten, obwohl sie es könnten. Umso dankbarerer bin ich für jede Person, die auch aus Verantwortung für andere auf die Forschung vertraut hat und sich hat impfen lassen. Denn jede Impfung sorgt dafür, dass unsere Intensivstationen nicht noch stärker belastet werden – und jede Impfung ist ein Schritt in ein normales Leben nach der Pandemie.

Wir als Stadt haben alles dafür getan und werden auch weiterhin alles dafür tun, allen Menschen ein gutes Impfangebot zu machen. Ich bin sehr stolz auf alle, die hier seit einem Jahr ihr Bestes geben. Alle Mitarbeitenden unseres Gesundheitsamtes, alle Feuerwehrleute, alle Ärztinnen und Ärzte und natürlich auch alle, die mit Kontaktnachverfolgung, Testungen und Impfungen befasst waren. Bei vielen habe ich mich in den vergangenen Tagen auch schon persönlich bedanken können – allen anderen möchte ich auf diesem Wege meinen herzlichen Dank aussprechen.

Es war für uns alle ein weiteres Jahr im Ausnahmezustand, und an ganz vielen Stellen in der Stadt ist auch im zweiten Jahr der Pandemie Großes geleistet worden. Ich denke hier zum Beispiel an die Erzieherinnen und Erzieher, alle Lehrkräfte, alle Mitarbeitenden in der Pflege und in unseren Krankenhäusern. Sie haben unter schwierigsten Bedingungen ihren Job gemacht und dafür gesorgt, dass unser Leben trotz Pandemie weitergehen kann.

Ich bin in Gedanken aber auch bei den besonders betroffenen Branchen unserer Wirtschaft, der Gastronomie, der Veranstaltungswirtschaft, der Messe, dem Einzelhandel. Ich habe größte Hochachtung vor all den Unternehmerinnen und Unternehmern, die trotz widrigster Umstände nicht aufgegeben haben, sondern immer wieder von Neuem gestartet sind und durchgehalten haben.

Und natürlich gilt mein Dank allen engagierten Bürgerinnen und Bürgern von Düsseldorf, gerade denen, die sich auch in 2021 ehrenamtlich engagiert haben. Sie haben bewiesen, dass wir eine große Gemeinschaft sind, egal, was kommt.

Das hat sich auch im Sommer gezeigt, in dem zur Pandemie noch eine Hochwasserkatastrophe kam. Auch wir in Düsseldorf waren von diesem Jahrtausendereignis betroffen – und wir haben mit vereinten Kräften geholfen und dafür gesorgt, dass wir die für viele schlimmen Folgen bestmöglich abgemildert haben. Auch hier waren wieder unsere Rettungskräfte gefragt – und auch hier kam es wieder zu Glanzleistungen unserer Ehrenamtlichen, die sich nicht nur in Düsseldorf, sondern auch im noch stärker betroffenen Umland für andere eingesetzt haben.

Das alles zeigt uns: Wir müssen dankbar sein dafür, dass wir bisher gemeinsam durch die Pandemie und durch das Hochwasser gekommen sind. Wir dürfen uns nicht auseinanderdividieren lassen, so wie es einige Kräfte versuchen. Das wäre auch nicht unser Düsseldorf! Wir müssen jetzt in diesem neuen Jahr alles Menschenmögliche dafür tun, dass wir die Pandemie endlich in den Griff bekommen und besiegen – und dass wir auch für Starkregen und Hochwasserereignisse besser gerüstet sind.

Katastrophen spalten oder stärken den Zusammenhalt. Für Düsseldorf kann ich trotz aller Widrigkeiten und kleinerer Meinungsverschiedenheiten sagen: Wir halten zusammen. Wir haben eine sehr engagierte Stadtgesellschaft, und gemeinsam werden wir durch jede Krise kommen.

Denn auch neben Corona und Starkregen haben wir hier in unserer Stadt genügend Herausforderungen, denen wir uns ebenfalls in diesem Jahr mit ganzer Kraft widmen müssen.

So müssen wir Düsseldorf jetzt wirklich schnell fit für den Klimawandel machen. Die Beschlüsse im Rat sind das eine – die Umsetzung ist das andere. Sie haben sicher schon bemerkt, dass wir im vergangenen Jahr sehr viele Bäume gepflanzt haben, doch das allein reicht natürlich nicht. Langfristig wird das von uns allen auch ein Umdenken erfordern. Denn umweltbewusstes Verhalten fängt bei jedem Einzelnen an und lässt sich von niemandem verordnen. Auch das schaffen wir also nur gemeinsam.

Ein weiteres Thema hier in unserer Stadt ist der Verkehr. Wir haben das Tempo beim Radwegebau erheblich erhöht, und das werden wir in 2022 so fortsetzen. Dabei geht es bei uns nicht um einen ideologischen Kampf gegen das Auto, sondern es muss uns gelingen, durch gute alternative Angebote die Menschen davon zu überzeugen, das Auto stehen zu lassen. Dazu gehört auch, den ÖPNV zu alter Stärke zurückzuführen.

Dann liegen mir Sicherheit und Sauberkeit in unserer Stadt besonders am Herzen. Wir werden deshalb auch 2022 unsere Stadtsauberkeitsoffensive fortsetzen. Die Verbesserung der Sicherheit in der Altstadt haben wir angepackt und werden sie gemeinsam mit der Polizei und weiteren Akteuren aus der Stadtgesellschaft weiter vorantreiben. Wichtig ist mir hier, dass wir keine Schuldzuweisungen machen, denn schuld sind ja immer nur die anderen. Sondern es geht darum, gemeinsam konstruktive Lösungen zu finden und diese dann zusammen umzusetzen.

Ein weiteres Thema, das vielen Düsseldorferinnen und Düsseldorfern wichtig ist, sind bezahlbare Wohnungen, die wir nur dann haben werden, wenn wir den Wohnungsbau auch in diesem Jahr stärken. Hier sind wir auf einem guten Weg, und es kommt endlich Bewegung in viele Bauprojekte. Ich werde dafür sorgen, dass es auch in diesem Bereich weitergeht.

Das Wichtigste für unsere Stadt ist aber, dass wir trotz der allgemein für viele wirklich schwierigen Lage und des großen Stresses, den die Krisen mit sich bringen, auf Gemeinschaft und Solidarität setzen. Ich bin sehr stolz, dass uns das hier in Düsseldorf bisher immer gelungen ist – und wir sollten zusammen alle daran mitwirken, dass dies in Zukunft so bleibt.

Deshalb möchte ich mir nun zum Schluss noch etwas für unsere Stadt wünschen. Ich wünsche mir für 2022:

weniger Eigeninteressen, mehr Gemeinwohl
weniger Blockaden, mehr Fortschritt,
weniger "nein", mehr "ja",
weniger Angst, mehr Mut
und weniger "ich" und dafür mehr "wir".

Denn wir alle sind Düsseldorf. Und nur gemeinsam machen wir Düsseldorf zu der Stadt, die wir lieben.

Oberbürgermeister in Düsseldorf zu sein ist gerade in Krisenzeiten eine besondere Herausforderung, aber der schönste Beruf der Welt. Vielen Dank für die große Unterstützung, die ich in diesem Jahr von Ihnen erfahren habe. Ich verspreche Ihnen, ich werde auch in diesem Jahr alles dafür tun, um unsere Stadt nach vorne zu bringen, gemeinsam mit dem Team aus Politik und Stadtverwaltung – und gemeinsam mit Ihnen. Mit all meiner Kraft – und mit ganzem Herzen.

Ich wünsche Ihnen allen ein frohes, glückliches und natürlich gesundes neues Jahr 2022.

Autor:

Karin Dubbert aus Oberhausen

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