Ministerin Sylvia Löhrmann stellt sich beim Handwerk vor
Die NRW-Bildungsministerin Sylvia Löhrmann warb Anfang November bei der Obermeistermeisterkonferenz in der Handwerkskammer vor 150 Repräsentanten der Innungen für die Schulreformpläne der Landesregierung.
Zuvor hatte Kammerpräsident Prof. Wolfgang Schulhoff mahnend auf den Fachlehrermangel an den Berufsschulen hingewiesen: „In manchen Gewerken haben wir schon jetzt kaum Lehrer, die die jungen Leute mit dem notwendigen theoretischen Hintergrundwissen versorgen können.“ Auch den Wegfall der Kopfnoten sieht das Handwerk kritisch. „Wir brauchen eine Rückmeldung, ob bei den Schulabgängern die Bereitschaft zum Lernen vorhanden ist“, so der Kammerpräsident.
Das Handwerk halte weiter am zweigliedrigen Schulsystem fest. „Dazu brauchen wir in viel höherem Maße als bisher eine Anschluss- denn eine Abschluss-Orientierung: in Richtung einer beruflichen Ausbildung oder in Richtung eines Studiums“, betonte Schulhoff. „Eine Einheitsschule lehnt das Handwerk jedoch klar ab“.
Die Ministerin erklärte, dass es der Landesregierung nicht darum gehe eine Schulform abzuschaffen. Auch die duale Berufsausbildung, „um die uns viele Länder beneiden“, stehe nicht auf dem Prüfpunkt. Die Wirtschaft habe ja recht, wenn sie auf die mangelnde Ausbildungsreife hinweise. „Wir wollen keine Ausbildungsabbrüche haben“, so die Ministerin. Angesichts des demografischen Wandels werde der Handlungsdruck größer, doch wolle man einen Schulkonsens finden, der längere Zeit trage. „Wir wollen, dass mehr Kinder und Jugendliche mehr lernen. Wir wollen mehr junge Menschen zu besseren Abschlüssen führen. Um konkurrenzfähig zu bleiben, können wir uns keinen Fachkräftemangel leisten“, bekräftigte Löhrmann. Dem Lehrermangel begegne man bereits durch das Seiteneinsteigerprogramm. Die aufgrund rückläufiger Schülerzahlen freiwerdenden Mittel würden weiter ungeschmälert in die Schulen fließen, kündigte Löhrmann an.
Autor:Norbert Opfermann aus Düsseldorf |
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