Linksjugend kritisiert Polizeieinsatz in Düsseldorf
Am heutigen Samstag nahmen in Düsseldorf tausende Menschen an der Blockupy-Demo teil, um gegen die Krisenpolitik der EU zu demonstrieren. Nach der Demo wurden mehrere Aktionen zu unterschiedlichen Themen durchgeführt. Die Linksjugend[’solid] nrw beteiligte sich an einer Aktionsform, bei der die Aktivist*innen auf der Königsallee vor einigen Geschäften auf die Arbeitsbedingungen bei der Kleidungsproduktion hinwiesen. Hier hielt sich die Polizei wie schon bei der Demo auffällig zurück, nur eine Handvoll Polizist*innen begleitete die Aktion.
Am Kö-Bogen vor dem Geschäft Breuniger fand dann eine Aktion statt, bei welcher der Eingang blockiert wurde. Auf der Rückseite des Geschäfts gab es ebenfalls eine Blockade, maßgeblich durch die Linksjugend[’solid] nrw. Es war absolut friedlich, die Aktivist*innen tanzten zu den Rhythmen der anwesenden Samba-Gruppe. Als sich etwa 30 Polizist*innen in Sichtweite positionierten, wurde die Blockade aufgelöst, um eine Eskalation zu vermeiden.
Auf dem Rückweg zum Haupteingang, wo ein Gros der anderen Demonstrierenden geblieben war, griff die Polizei plötzlich die hinten laufenden Menschen an, warf mehrere Menschen zu Boden, schubste Demonstrierende weg und schlug teilweise auf sie ein.
Felix Rauls, Landessprecher der Linksjugend[’solid] nrw und Augenzeuge, zeigt sich empört: „Ich habe selten eine Demo erlebt, bei der anfangs so wenig Polizei sichtbar war. Die Polizei hat offensichtlich eine deeskalierende Taktik verfolgt, die zunächst wunderbar funktioniert hat: Von Seite der Demonstrierenden blieb es absolut friedlich. Als sich dann etwas mehr Polizei in Nähe der Blockade positionierte, lösten wir die Blockade auf, damit es zu keiner Konfrontation mit der Polizei kommt. Umso perfider ist es, dass die Polizei ausgerechnet dann die Aktivist*innen brutal angriff. Das Vorgehen war absolut unverhältnismäßig und nicht erforderlich, abgesehen davon, dass kein Grund ersichtlich war“
Daniel Kerekes, ebenfalls Landessprecher der Linksjugend[’solid] nrw und Augenzeuge, sieht eine Parallele zum Vorgehen der Polizei bei der letzten Blockupy-Demo in Frankfurt: „Auch letztens Jahr in Frankfurt ging die Polizei brutal gegen friedliche Menschen vor, die für ein friedliches und soziales Europa auf die Straße gingen. Ich bin absolut entsetzt über das brutale Vorgehen. Die Polizei schmiss willkürlich Menschen zu Boden, wandte äußerst schmerzhafte Griffe an“
Die Bundestagsabgeordneten der Partei DIE LINKE Niema Movassat und Hubertus Zdebel sprachen anschließend als parlamentarische Beobachter mit dem Einsatzleiter, um die Freilassung des einen in Gewahrsam-Genommenen zu erreichen.
Autor:Lawrence Dlangamandla aus Düsseldorf |
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