Fällungen und Klimahauptstadt
Leuchtenberger Kirchweg 53 - Initiative wehrt sich

Wehren sich gegen die geplante Versiegelung: Um den Forderungen der Initiative mehr Druck zu verleihen, luden die Organisatoren am 8. Februar ihre Mitstreiter zu einer spontanen Demo am Grundstück ein.  | Foto: LKW53Stopp
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  • Wehren sich gegen die geplante Versiegelung: Um den Forderungen der Initiative mehr Druck zu verleihen, luden die Organisatoren am 8. Februar ihre Mitstreiter zu einer spontanen Demo am Grundstück ein.
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Es kommt nicht alle Tage vor, dass Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und die Baudezernentin Cornelia Zuschke bei einem Bauprojekt vor Ort kommen, um mit Bürgern zu diskutieren. Genau zu diesem Zweck hatten sie aber am 28. Oktober des vergangenen Jahres die Initiative "Leuchtenberger Kirchweg 53 Stopp", kurz LKW53Stopp, in Lohhausen besucht, die während des Gesprächs von ihren Antrag auf Denkmalschutz und von dem beabsichtigten Klageverfahren gegen den Vorbescheid berichtete.

Lohausen. Nun, drei Monate später, gab es die enttäuschende Antwort, dass dem Objekt die Anforderungen eines Eintrags in die Denkmalliste der Landeshauptstadt Düsseldorf gem. § 3 DSchG nicht attestiert werden könne.
Anke Urban, Sprecherin der Initiative, betont im Gespräch mit dem Lokalkurier, dass der Garten mit den vielen alten Bäumen und dem gewachsenen Pflanzenbestand einen unschätzbaren Wert besitze. Im Zuge der nach Einschätzung der Initiative und ihres Anwaltes rechtswidrig bewilligten Bauvoranfrage sollen nicht nur 41 alte Bäume gefällt werden, wovon 37 satzungsgeschützt sind, sondern auch unzählige Jungbäume, Sträucher und eine rund acht Meter hohe Hainbuchen-Hecke eingekürzt werden. "Die Belange der Bürger werden hier mit Füßen getreten", so Urban.
Um den Forderungen der Initiative mehr Druck zu verleihen, luden die Organisatoren am 8. Februar ihre Mitstreiter zu einer spontanen Demo am Grundstück ein. Ein Bauarbeiter hatte am Tag zuvor von kurzfristigen Fällungen gesprochen, die jedoch bisher nicht erfolgten. "Es gibt hier sehr viele Ungereimtheiten im Projekt und ich fühle mich als Bürger hier nicht mehr ernst genommen", so Urban.
Besonders kritisch ist diese Fällung vor dem Hintergrund zu sehen, dass das Gartenamt kaum Flächen für die durch die Hitzesommer dringend notwendige Neupflanzung von Bäumen findet. "Die Kompensation von Baumpflanzungen erfolgt nicht auf dem Grundstück, sondern in Form von Ausgleichzahlungen. Und diese Aussage mit den Ausgleichszahlungen kommt sogar vom Investor, der Firma Adams, selbst", erklärt die Sprecherin der Initiative.
Zudem befindet sich das Bauprojekt in einem Gebiet, dessen hoher klimapolitischer Wert in der von der Stadt selber erstellten Klimaanalyse beschrieben wird. In dieser Klimaanalyse wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Gebiet zu erhalten sei. Unter diesem Informationshintergrund ist die Entscheidung nicht nachvollziehbar.
Darüber hinaus empört die Anwohner die Argumentationsweise „dringend benötigten Wohnraum“ mit dem nicht unbescheidenen klingenden Namen „Kaiservillen Kaiserwerth“ in Lohausen zu schaffen. Mit zwölf geplanten Luxuswohnhäusern werde hier kaum ein Beitrag zur Entstehung von so dringend erforderlichen bezahlbaren Wohnungen in Düsseldorf geleistet.
Andreas-Paul Stieber, Ratsherr der Landeshauptstadt Düsseldorf, in dessen Wahlkreis das Vorhaben liegt, ergänzt: "Genau um solche Einzelfälle in diesem Gebiet rund um den Leuchtenberger Kirchweg zu verhindern, hat die Nord CDU im Herbst letzten Jahres eine geordnete städtebauliche Gesamtplanung in Auftrag gegeben. Die Motive der Anwohner hier kann ich gut nachvollziehen. Allerdings liegt der Ball, nach der Beschwerdeabweisung der Bezirksregierung, nun bei den Gerichten.“ abe

Wehren sich gegen die geplante Versiegelung: Um den Forderungen der Initiative mehr Druck zu verleihen, luden die Organisatoren am 8. Februar ihre Mitstreiter zu einer spontanen Demo am Grundstück ein.  | Foto: LKW53Stopp
Wie viel von diesem Grün wird wohl erhalten bleiben? | Foto: LKW53Stopp
Autor:

Andrea Becker aus Essen-Borbeck

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