Lebensleistung anerkennen, Altersarmut vermeiden - Appell des Seniorenbeirates

Das ständig sinkende Rentenniveau und der Trend zu unterbrochenen Erwerbsbiografien läßt die Zunahme von Altersarmut in 10 bis 15 Jahren befürchten
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Das ständig sinkende Rentenniveau und der Trend zu unterbrochenen Erwerbsbiografien läßt die Zunahme von Altersarmut in 10 bis 15 Jahren befürchten.

Mit Besorgnis nimmt der Düsseldorfer Seniorenbeirat die Entwicklung der Alterssicherung in Deutschland wahr und hat sich dem Positionspapier „Lebensleistung anerkennen, Altersarmut vermeiden“ der BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V.) angeschlossen.

Wie die BAGSO ist der Seniorenbeirat davon überzeugt, dass auch in einer alternden Gesellschaft eine Alterssicherung möglich ist, die Lebensleistung anerkennt und Altersarmut vermeidet. Um sich ein Bild über die wirtschaftliche Situation von Düsseldorfer Seniorinnen und Senioren zu machen, haben sich die Mitglieder des Seniorenbeirates in ihrer öffentlichen Sitzung am 27. Juli mit diesem Thema beschäftigt. Im Mittelpunkt standen die Einkommensverteilung, die Möglichkeiten und Grenzen des Amtes für soziale Sicherung und Integration und das Gerresheimer Netz gegen Armut. In der anschließenden Diskussion zwischen Fachleuten und Seniorenbeiratsmitgliedern wurde deutlich, dass ältere Menschen oftmals gar nicht wissen, welche sozialen Leistungen angeboten werden, sich schämen, eine Grundsicherung zu beantragen, Schulden und Armut tabuisiert werden. Der Seniorenbeirat möchte deshalb ältere Düsseldorferinnen und Düsseldorfer mit geringem Einkommen auf soziale Leistungen aufmerksam machen. Hierzu gehören:

- Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung
- Düssel-Pass
- Schuldnerberatung
- Behindertenfahrdienst
- SozialTicket der Rheinbahn
- kostenlose Kultur- und Beratungsangebote der „zentren plus“, die in jedem Düsseldorfer Stadtbezirk zu finden sind.

Alle genannten Angebote sind im Internet mit dem jeweiligen Stichwort unter www.duesseldorf.de abrufbar. Wer keinen Internetanschluss hat, kann sich von der Seniorenberatung, Telefon 899 899 9, die erforderlichen Unterlagen zusenden lassen. Auf Wunsch wird auch der Wegweiser für Ältere und Junggebliebene mit vielen weiteren Informationen zugesandt.

Friedhelm Kückemanns, Vorsitzender des Seniorenbeirates, möchte jedoch nicht nur auf die vorhandenen Angebote aufmerksam machen. Er appelliert besonders an die Politik, dass Düsseldorf eine lebenswerte Stadt für Seniorinnen und Senioren bleibt. Dazu gehört seiner Meinung nach, sozialen Wohnraum zu erhalten beziehungsweise neu zu schaffen und zum Beispiel älteren Menschen die Teilnahme an kulturellen Angeboten weiterhin zu ermöglichen. Dies sei aber nur möglich, wenn die Stadt, hierfür die erforderlichen finanziellen Mittel weiterhin zur Verfügung zu stelle, so Kückemanns.

Schlussbemerkung - Zukunftsgestaltung in einer alternden Gesellschaft

Die Auswirkungen des demografischen Wandels werden sich in den kommenden Jahrzehnten entfalten. Die damit verbundenen Herausforderungen können aber nur bewältigt werden, wenn gleichzeitig die Chancen der gesellschaftlichen Alterung genutzt werden. Insbesondere muss es gelingen, die älteren Menschen in alle gesellschaftlich relevanten Lebensbereiche aktiv einzubinden. Dazu können Bund, Länder und Kommunen maßgeblich beitragen, indem sie Bedingungen schaffen, die Ältere ermutigen, sich zu engagieren – in der Familie, in der Nachbarschaft, in der Kirche, in der Kommune, in Vereinen oder in anderen Strukturen.

Viele der vorgeschlagenen Maßnahmen kosten Geld. Aber sie fördern die Selbständigkeit älterer und behinderter Menschen und das spart Mittel, die andernfalls für die Versorgung und Betreuung aufgebracht werden müssen. Und sie ermöglichen und fördern das freiwillige Engagement älterer Menschen in verschiedenen Bereichen. Vor allem im sozialen Bereich sind wir bereits heute auf dieses Engagement angewiesen; dies wird sich durch die demografische Entwicklung noch verstärken. Die Gewährleistung der Integration und Teilhabe älterer Menschen ist daher nicht nur sozialpolitisch, sondern auch gesellschaftspolitisch notwendig. Den Bericht finden Sie hier: http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CEsQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.bagso.de%2Ffileadmin%2FAktuell%2FPositionen%2F2012%2FBAGSO_Positionspapier_Alterssicherungspolitik_2012.pdf&ei=WN4kUI6bM8fHsgb8z4DACA&usg=AFQjCNEWXHMfhyk1I0nZbY6f9bxPFfH5sw

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen:
Die BAGSO - Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. ist die Lobby der älteren Menschen in Deutschland. Unter unserem Dach haben sich über 100 Verbände mit etwa 13 Millionen älteren Menschen zusammengeschlossen. Wir vertreten deren Interessen gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, wobei wir die nachfolgenden Generationen immer im Blick haben. Darüber hinaus zeigen wir durch unsere Publikationen und Veranstaltungen Wege für ein möglichst gesundes und kompetentes Altern auf.

Autor:

Peter Ries aus Düsseldorf

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