Kö-Bogen 2: Ingenhoven-Entwurf begeistert
Am Donnerstagabend, 6. März, stellte die Stadt im Henkel-Saal die neuen Entwürfe für den Kö-Bogen 2 und das Baufeld 4 vor. Das Interesse der Düsseldorfer war groß: rund 400 Bürger kamen zur der öffentlichen Veranstaltung. Schon bei der Präsentation von Christoph Ingenhoven ging ein Raunen durch den Saal. Seine Idee mit schrägen, begrünten Fassaden kam beim Publikum gut an. Mittlerweile hat auch Oberbürgermeister Dirk Elbers diesen Entwurf zu seinem Favoriten erkoren. Alle Entwürfe sind seit Freitag im Kö-Bogen-Pavillon am Corneliusplatz zu sehen.
Fairerweise muss man sagen, dass die Stadt alle Entwürfe - fünf von Architekten und weitere von Bürgern - in der Bürgeranhörung präsentierte. Drei Architektur Büros hatte die Stadt beauftragt, neue Gestaltungsvorschläge für das so genannte Baufeld 4 am Gustav-Gründgens-Platz zu erarbeiten: Snøhetta aus Oslo, Molestina und Ingenhoven. Alle drei Entwürfe sehen eine Bebauung des Baufeldes 4 vor. Die Architekten planen hier ein niedriges Gebäude, das den Blick auf das Schauspielhaus frei lässt. Snøhetta schlägt eine gläserne Orangerie vor, die beiden anderen Entwürfe sehen dort eher eine Markthalle. Eine Option ist für ihn aber auch der gänzliche Verzicht auf eine Bebauung an dieser Stelle.
In Molestinas Vision entsteht schräg gegenüber vom Kaufhaus P & C ein neuer Platz. „Zwei Plätze für Düsseldorf“ nennen Architekt Juan Pablo Molestina und Grünplaner Thomas Fenner (Büro FSWLA) daher auch ihren Beitrag. Gleich zwei Entwürfe legten sie vor: der eine sieht dort eine neun Meter hohe Markthalle vor, In einer anderen Version gibt es Bäume statt der Halle. Wasserspiele und grüne Inseln sollen den Platz lebenswert machen, Bäume die Fallwinde vom Dreischeibenhaus mindern.
Der große Wurf scheint aber die Idee von Ingenhoven zu sein. Als Christoph Ingenhoven seine Vision vorstellte, gab es viel Zustimmung im Saal. Christoph Ingenhovens Idee von schrägen, abfallenden Fassaden ist ein völlig neues Konzept, der am Gründgensplatz einen besonderen Akzent setzen könnte. Seine Markthalle ist dreieckiges Gebäude mit einem abfallenden Dach, das mit Rasen begrünt wird und zur Liegewiesewerden soll. Zweiter Hingucker des Entwurfs ist das Gebäude an der Schadowstraße. Die Fassade soll Richtung Schauspielhaus treppenartig abfallen und ebenfalls begrünt werden. Von der Schadowstraße aus gesehen, werde sich der Blick wie auf ein grünes Tal zum Schauspielhaus hin öffnen, erklärte Ingenhoven eindrucksvoll.
Alle Architekten schlagen vor, die Straßenbahnhaltestelle vom jetzt vorgesehenen Platz an der Tuchtinsel weiter in Richtung Berliner Allee vor das Kaufhaus zu verschieben: die Bahnsteige mit Rampen und Gittern werden als Barriere für den Fußgängerfluß empfunden.
Von den Bürgerentwürfen hat die Idee der Düsseldorfer Künstlerin Tita Giese einen gewissen Charme. Ihr Entwurf sieht vor dem Schauspielhaus eine Wasserfläche mit diagonalen Wegen vor, die nachts beleuchtet werden.
Wie geht es weiter?
Am 26. März steht der Kö-Bogen 2 auf der Tagesordnung des Ausschusses für Planung und Stadtentwicklung. Auch diese Sitzung im Rathaus ist öffentlich. Ratsherr Dr. Alexander Fils (CDU) erklärte, dass alle drei Entwürfe dem Ausschuss entschieden weiter helfen würden. Der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf wird sich am 10. April mit dem Projekt beschäftigen.
Alle Entwürfe gibt es im Internet unter: http://www.duesseldorf.de/koebogen/aktuelles/news/252kb_baufeld4/index.shtml
Autor:Norbert Opfermann aus Düsseldorf |
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