Energiepolitik und CO2-Ausstoß
Klimadiskussion: Was ist eigentlich mit Erdöl und Erdgas?
Beim aktuellen Primärenergieverbrauch Deutschlands verzeichnen Erdöl und Erdgas round about 50 Prozent, zum großen Teil verbrannt und CO2 ausstoßend wie beim Verkehr oder Heizen.
Geredet wird im Zusammenhang mit der Klimapolitik aber nur über die Stromerzeugung, mit der Erdöl und Erdgas kaum etwas zu tun haben, fokussiert allein auf erneuerbare Energien und Kohleenergie. Erdöl und Erdgas scheinen ausgeblendet zu sein, wie gesagt, 50 Prozent des Primärenergieverbrauchs. Und jetzt geht die Erdgasleitung Nord Stream 2 bald ans Netz, außerhalb von Expertenkreisen und nationalen Interessen von Politikern der oberen Ebene kein großes Thema.
Die Konkurrenz "erneuerbare Energien vs. Kohleenergie" deckt tatsächlich nur einen Teil der Energieproblematik ab. Sollte der Verkehr auf Strom umgestellt werden, würde das nicht nur eine weitgehende Abkehr vom Erdöl bedeuten, sondern auch einen enormen Anstieg des Stromverbrauchs und damit bisher kaum diskutierte Herausforderungen, vielleicht auch Überforderungen an die Erneuerbaren. Es wird bei weitem nicht reichen, wenn es gelingt, den Strom aus Kohle durch Strom aus erneuerbaren Energien zu ersetzen, was schon schwierig genug ist.
So sehr den erneuerbaren Energien, denen jetzt schon genügend Steine in den Weg gelegt werden, das Wort geredet werden soll, so unehrlich und alles andere als weitsichtig und umfassend ist der Diskurs zur Energiepolitik. Dabei sind die wahren Hürden doch schon in Sichtweite für jeden, der seine Brille aufsetzt.
Autor:Walter Gerwin aus Düsseldorf |
7 Kommentare
Herr Steinmann, ich könnte Ihnen zustimmen, wenn ich denn dann an anderer Stelle hier im Portal klimapolitische Beiträge und Diskussionen fände.
Herr von Preetzmann, vielen Dank für Ihren sachverständigen und hoffnungsfroh stimmenden Kommentar. Wenn Sie auf die zwei Kreuzchen am 26.September hinweisen, so möchte ich auf die Gefahr hinweisen, die in der frühzeitig festgezurrten zeitlichen Festlegung eines Endes der Atomkraft (abgehakt), eines Endes der Kohlekraftwerke, eines Endes der Verbrennungsmotoren und eines Endes der Erdöl- und Erdgasnutzung steckt. Die Kompensation durch erneuerbare Energien dürfte nicht mithalten können, besonders wenn ich an das aktuelle Tempo denke, so dass ein Energienotstand eintreten könnte.
Besser wäre ein massiv vorangetriebener Ausbau der Erneuerbaren mit entsprechender Förderung und Entbürokratisierung, um dann gemäß dem jeweiligen Stand zu entscheiden, wann und wo wir auf die "schmutzigen" Energieträger sukzessive verzichten können - und das dann aber auch konsequent tun.
Armin, danke für den informierenden Kommentar, das war mir überhaupt nicht klar.