Duisburg-Mündelheim: Großes Engagement der CDU und der Bürger zahlt sich nun aus
„Kiesgewinnung im Rheinbogen“ wohl vom Tisch
Seit geraumer Zeit wird kontrovers diskutiert, ob im Rheinbogen von Duisburg-Mündelheim großflächig auf 92 Hektar Kies abgebaut werden könnte (der Lokalkompass berichtete). Zahlreiche Bürger und die CDU in Duisburg haben sich aus Gründen des Natur- und Hochwasserschutzes und teilweise des Gewässer- und Grundwasserschutzes dagegen ausgesprochen. Der Lokalkurier führte dazu ein Gespräch mit Bezirksvertreter Wolfgang Schwertner, CDU-Ortsverband Mündelheim/Ehingen/Serm.
Mündelheim. Die örtliche Kieswirtschaft bekam hingegen von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Unterstützung. "Die IHK hat das Projekt beworben und versucht, dass der Regionalverband Ruhr (RVR) seine Zustimmung gibt", fasst Schwertner den bisherigen Stand zusammen. Und die Entscheidung liegt letztlich beim RVR, der in seinem neuen Regionalplan die Fläche in Mündelheim explizit zur Kiesgewinnung ausweisen müsste.
Der Duisburger CDU-Ratsfraktionsvorsitzende Thomas Mahlberg äußert angesichts aktueller Informationen Zuversicht, dass einer künftigen Kiesgewinnung in Mündelheim eine Absage erteilt wird. „Die Diskussion sollte nun ein Ende haben, denn den beratenden Gremien des RVR liegt aktuell ein Entwurf des neuen Regionalplans vor, der die Fläche im Mündelheimer Rheinbogen definitiv nicht für den Rohstoffabbau vorsieht.
Dem Vernehmen nach wird das auch so in der Verbandsversammlung (Ruhrparlament) beschlossen, was wir und sicherlich auch die unmittelbar betroffenen Bürger im Duisburger Süden sehr begrüßen.“
RVR fällt Entscheidung
Schwertner ergänzt: "Ende September soll der RVR beschließen, wo Kies abgegraben wird und Mündelheim wird im Regionalplan nicht genannt. Und was nicht aufgelistet ist, kann ja auch nicht beschlossen werden, somit dürfte das Thema wohl vom Tisch sein." Spekulationen über eine mögliche „Hintertür“ im Sinne der im Regionalplan festgeschriebenen Ausnahmeregelung für Unternehmen der Kieswirtschaft auch außerhalb von ausgewiesen Flächen auf maximal zehn Hektar Kies abzubauen, begegnet der Duisburger CDU-Vorsitzende betont sachlich: „Hierfür müssten zahlreiche Kriterien erfüllt werden, die es im Fall von Mündelheim nur wenige gibt. Beispielsweise handelt es sich in Mündelheim nicht um eine Ausweitung eines bestehenden Abgrabungsbereichs. Zudem liegt die Fläche im Bereich des Natur-, Gewässer- und Grundwasserschutzes. Und nicht zuletzt wären Neuabgrabungen auf einer Fläche unter zehn Hektar wenig wirtschaftlich."
Dieser Meinung schließt sich der Bezirksvertreter an: "Ich sehe es als sehr unwahrscheinlich an. Zehn Hektar sind für die Kiesindustrie nicht lohnenswert, bisher sprachen wir von einer Fläche von 92 Hektar und die sind vom Tisch. Zudem wären der Aufwand und die Hürden viel zu hoch für den Ertrag, den man letztendlich erzielen könnte."
Die CDU in Duisburg ist politisch stets um einen Ausgleich von Ökonomie und Ökologie bemüht und sieht ihre intensiv abgewogene Entscheidung, sich gegen den Kiesabbau in Mündelheim auszusprechen, mit den aktuellen Signalen aus dem RVR freudig bestätigt.
Recycelbares Material
„Der langfristige Bedarf an Kies, so die Prognosen, wird zurückgehen. Derart konfliktträchtige Flächen, wie in Mündelheim für die Kiesgewinnung zu erschließen, kann nicht der richtige Weg in die Zukunft sein“, macht Thomas Mahlberg abschließend klar und Schwertner ergänzt: "Die Bauindustrie bekommt demnächst auch recyceltes Material, welches durch Abbruch entsteht, geliefert. Somit muss sie nicht mehr nur neue Rohstoffe verarbeiten, sondern kann mit den recycelten planen und damit sinkt zwangsläufig auch der hohe Bedarf." abe
Autor:Andrea Becker aus Essen-Borbeck |
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