31. OB-Dialog in Angermund

Kein Heimspiel für Geisel

Oberbürgermeister Thomas Geisel besuchte am 19. März Angermund. Nach einem Rundgang durch den Stadtteil stellte er sich beim 31. OB-Dialog in der Walter-Rettinghausen-Halle den Fragen von rund 120 Angermundern.

Anfangs hatte Geisel den nördlichsten Stadtteil für seine hohe Lebensqualität und wegen der Attraktivität für junge Familien gelobt. Da war ihm die Zustimmung der Zuhörer sicher. Doch schon beim ersten Brennpunktthema Bahnlärm folgte auf seine Antworten Verdruss. Die Initiative Angermund wollte wissen, was die Stadt für den Lärmschutz tun will. Geisel verwies hier lediglich auf den Ausbau für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) ab 2025, aktuell gebe es keinen Anspruch auf zusätzlichen Lärmschutz. Reklamiert wurde auch der nicht barrierefreie Zugang des S-Bahnsteigs. Geisel nahm das Thema als Anregung mit. Kritik übten die Bürger zudem daran, dass einige Park&Ride-Parkplätze am Bahnhof beim Gleisausbau entfallen sollen. Geisel versicherte, ausreichenden Parkraum für Pendler im Blick zu haben.

Sorgen bereitet den Bürgern auch der zu erwartende zusätzliche Verkehr durch das geplante Neubaugebiet östlich zur Lindung mit 3.000 Wohnungen. Schon heute sei die Infrastruktur überlastet und bisher gebe es kein Konzept für die Straßenplanung. Geisel zeigte sich zuversichtlich, dass sich die Erschließung vernünftig lösen lasse. Einem Vorschlag, doch lieber an der B8n neuen Wohnraum zu schaffen, erteilte der OB eine klare Absage. Die Stadt setze auf Innenverdichtung statt auf Zersiedlung. Man wolle keine Frischluftschneisen zubauen, betonte Geisel. Die Stadt müsse allerdings Wohnraum für die Pendler schaffen, die gerne in Düsseldorf wohnen würden. Angermund sei da ein guter Standort für Familien mit einer guten Anbindung an die Bahn. Vielen Zuhörern war dies insgesamt zu wenig und zu vage. Beim Ausklang mit belegten Brötchen und Brezeln war der direkte Austausch mit dem Oberbürgermeister noch stark gefragt.