Jedes Jahr 260 Liter Glyphosat im Auftrag der Deutschen Bahn auf Düsseldorfer Bahnstrecken für rund 160.000 Düsseldorfer Bürger
Düsseldorf, 14. Oktober 2019
Nach Angaben der Deutschen Bahn hat diese im Jahr 2016 in ganz Deutschland 70 Tonnen Glyphosat auf die Gleise aufbringen lassen. 2017 waren es dann noch 67 Tonnen; 2018 noch 57 Tonnen.
Begründet wird dieser Rückgang mit dem Einsatz von technikgestützten, noch präzesieren Fahrzeugen mit Kameras und Sensoren.
Außerdem hat die Deutsche Bahn vor wenigen Wochen angekündigt, ab 2020 den Einsatz von Glyphosat halbieren zu wollen. Der Gleisbereich soll durch mechanisch-manuelle Verfahren von Bewuchs freigehalten werden.
In der letzten Sitzung des Umweltausschusses teilte die Stadtverwaltung Düsseldorf mit, dass nach Angaben der Deutschen Bahn diese in Düsseldorf auf rund 200 km Gleisen jedes Jahr ca. 260 Liter Glyphosat aufbringen läßt.
Außerdem wurde mitgeteilt, dass weder der Stadt, noch dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW Angaben über Glyphosat in der Außen- oder Raumluft bekannt sind.
Die Deutsche Bahn kündigt weder staatlichen Stellen, noch Privatpersonen an, wann an Bahnstrecken Glyphosat ausgebracht wird.
Alexander Führer, stellv. Geschäftsführer der Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER: "Zur Anfrage und der Antwort der Stadt gibt es viel zu sagen.
Erstens: Während die Deutsche Bahn auf 60.803 km Gleislänge in ganz Deutschland 57 Tonnen, also 0,937 Liter je Kilometer Glyphosat aufbrachte, waren es in Düsseldorf 1,300 Liter je Kilometer. Das sind fast 39% mehr!
Zweitens: Von den über 642.000 Düsseldorfer Bürgern wohnen rund 160.000 direkt an oder nah den Eisenbahngleisen. Neben Bahnlärm, Erschütterungen und weiteren Einschränkungen sind sie auch besonders dem Glyphosateinsatz ausgesetzt. Jeder Düsseldorfer muss ein Recht darauf haben, giftfrei zu leben!
Drittens: Das Glyphosat schädigende bzw. tödliche Auswirkungen auf Menschen, Tiere, Pflanzen und Umwelt hat, ist mittlerweile wissenschaftlich bewiesen.
Viertens: Das die Deutsche Bahn nicht bekannt gibt, wann die Giftzüge durch Düsseldorf fahren, ist unerträglich, zumal wenn man bedenkt, dass die Deutsche Bahn AG zu 100% der Bundesrepblik Deutschland gehört.
Deshalb Fünftens: Es wird Zeit, dass Politik das Heft des Handelns in die Hand nimmt und für die Bürger, von denen sie gewählt worden sind, handelt. Es wird Zeit, den Verantwortlichen im Deutsche Bahn Konzern klar zu machen, dass sie nicht Herr im Staat sind und das sie das zu tun haben, was ihre Eigentümer, nämlich die Bürger der Bundesrepublik Deutschland wollen.“
Autor:Alexander Führer (Tierschutz / Freie Wähler) aus Düsseldorf |
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