Harte Fakten, weiche Faktoren - Musik als Wirtschaftsfaktor für Düsseldorf
Am 12. Mai fand im Kulturzentrum ZAKK eine Podiumsdiskussion der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU Düsseldorf statt. Es ging um die Bedeutung der lokalen Musikszene als Wirtschaftsfaktor.
Vielseitig und attraktiv sei sie, die Musiklandschaft in Düsseldorf. Und mit über 2500 Freiberuflern, die als Musiker, Produzenten, Clubbetreiber oder Veranstalter meist kleine oder mittlere Unternehmer seien, auch eine für die Landeshauptstadt wichtige Branche. Darüber herrschte Einigkeit bei der Podiumsdiskussion der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU Düsseldorf mit führenden Experten und Managern über den Musikstandort, die im Rahmen des „Pop Days Düsseldorf“ im ZAKK stattfand. Norbert D. Hüsson, MIT-Bezirks- und Kreisvorsitzender begrüßte auf dem Podium den bekannten Musiker, Produzenten, Komponisten und Professor Dieter Falk, die Unternehmerin Ina Schulz vom Plattenlabel Unique, Tonhallen-Intendant Michael Becker, Lars Terlinden, Leiter Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft im Amt für Wirtschaftsförderung sowie Michael Brill, Geschäftsführer von D.Live.
Schnell entspann sich eine lebhafte Diskussion darüber, welche Faktoren für den unternehmerischen und künstlerischen Erfolg wichtig seien. Unter der umsichtigen Leitung von Antenne Düsseldorf-Chefredakteur Christian Zeelen herrschte Einigkeit auf dem Podium, dass Düsseldorf in allen Musiksparten viel zu bieten habe. Gleichwohl müsse die Vernetzung stärker gefördert werden, empfahl Ina Schulz. Und „Heros“ wie Ed Sheeran bräuchte es nach Meinung von Michael Brill, um Zugkraft zu entwickeln und Düsseldorf auf der nationalen Landkarte als Top-Standort für Großevents zu pushen.
Die MIT hatte die Veranstaltung mit Bedacht in das Programm des „Pop Days“ integriert, welcher der lebendigen, jungen und bunten Pop-Musikszene der Stadt dient. Mehr Probenräume und Auftrittsmöglichkeiten wünschte sich Dieter Falk für seine Studenten, die allerdings Lars Terlinden von der Stadt ihm nicht versprechen konnte. Er verwies auf kreative Zwischennutzungen, wie es die Beispiele Boui Boui oder Post Post gezeigt hätten. „Wir machen diese Veranstaltung als MIT, um den Unternehmern und mittelständischen Musikbetrieben der Musikwirtschaft eine starke Lobby zu geben“, resümierte Dr. Hagen W. Lippe-Weißenfeld, Kreisvorstandsmitglied der MIT und selbst mittelständischer Unternehmer und folgert: „Düsseldorf profitiert in seiner Außenwirkung und seinem Lebensgefühl als Kulturstadt so stark von der Musik, dass wir deren Akteure unbedingt unterstützen wollen, um ihnen bestmögliche Arbeitsbedingungen und Entfaltungsmöglichkeiten zu verschaffen.“
Die Podiumsdiskussion blieb ergebnisoffen. Die Antwort, wie den anwesenden jungen Musikern geholfen werden kann, blieb das Podium schuldig.Traurig ist auch, dass es in Düsseldorf kein richtiges Künstlercafé oder einen Club gibt, wo junge Talente oder Hobbymusiker auftreten können. Lars Terlinden von der Stadt konnte da keine Hoffnungen machen. Das Gespräch kann aber vielleicht ein Anfang sein, die Situation der Musikszene in Düsseldorf einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Autor:Norbert Opfermann aus Düsseldorf |
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