Handwerk erwartet von der Politik „Verläßlichkeit“

Wärmedämmung will gelernt sein | Foto: BV Farbe
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Positive Aussichten für das Handwerk im Jahr 2012 sieht ZDH-Generalseketär Holger Schwannecke. Im Interview mit dem „handwerk magazin“ (Januar 2012) fordert er von der Politik jedoch „Verlässlichkeit“ bei der Umsetzung ihrer Ziele, etwa der Energiewende. Außerdem dürften die Basel III-Regeln das Kreditgeschäft mit dem Mittelstand nicht „verteuern oder einschränken“.
handwerk magazin: Was muss die Politik leisten, damit die Binnennachfrage weiterhin Konjunkturmotor für das Handwerk bleibt?

Schwannecke: Das Handwerk erwartet Verlässlichkeit. Erst sagen alle „ja“ zur Energiewende. Alle sind sich einig, dass die Umsetzung Investitionen in Energieeffizienz mit entsprechendem Anreizen erfordert. Doch dann bremsen die Länder das Gesetz zur steuerlichen Förderung der Gebäudesanierung aus. Wer soll das verstehen?

Dreht sich alles nur um Gebäudesanierung?

Schwannecke: Die Koalition muss jetzt auch ihre weiteren Entscheidungen umsetzen: Mehr Investitionen in Infrastruktur, Absenkung des Rentenbeitrages, Reformen bei der Pflegeversicherung, entlastende Korrekturen bei der Einkommensteuer.

Was muss geschehen, damit Handwerker günstige Kredite für ihre Betriebe bekommen?

Schwannecke: Aktuell droht mit Basel III eine Verschärfung der aufsichtsrechtlichen Regelungen für die Kreditvergabe, sowie zusätzlich für systemrelevante Banken eine Erhöhung der Eigenkapitalvorschriften. Zinssteigerungen und auch eine Einschränkung des Kreditvolumens wären mögliche Folgen. Die Bundesregierung muss hier auf europäischer Ebene dafür Sorge tragen, dass für die Mittelstandsfinanzierung zumindest der Status Quo gewährleistet bleibt. Es wäre ein Witz, wenn im Zuge der Stabilisierung der Finanzmärkte ausgerechnet das grundsolide Kreditgeschäft mit dem Mittelstand verteuert oder eingeschränkt würde.

Was muss die Politik zur Fachkräftesicherung leisten?

Schwannecke: Für die notwendige Verbesserung der Ausbildungsreife von Schulabgängern muss mehr getan werden – sonst wird das Ziel der Halbierung der Zahl der Abgänger ohne Abschluss nicht erreicht. Immerhin: Die Angebote des Handwerks zur Zusammenarbeit im Bereich Berufsorientierung werden von immer mehr Schulen angenommen. Außerdem muss die berufliche Bildung attraktiv bleiben. Dafür müssen sich nach dem Bund auch die Länder für die gleichwertige Einstufung von beruflicher und akademischer Bildung im Deutschen Qualifikationsrahmen einsetzen.

Quelle: ZDH

Zu Handwerksthemen finden Sie ebenfalls Beiträge unter http://malerillu.de. , dem Online Magazin der Maler- und Lackierer-Innung Düsseldorf sowie unter http://malerdüsseldorf.de und http://energie-und-fassade.de

Autor:

Heiner Pistorius aus Düsseldorf

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