Härtetest für den neuen Digitalfunk in NRW gestartet - Innenminister Jäger: Weiterer wichtiger Schritt zur flächendeckenden Einführung

Ab sofort unterziehen die Sicherheitsbehörden in NRW den ersten Abschnitt des neuen Digitalfunknetzes einem Härtetest. In Düsseldorf, Mönchengladbach, den Kreisen Mettmann und Viersen sowie dem Rhein-Kreis Neuss soll das neue Funknetz sechs Monate lang seine Funktionsfähigkeit beweisen. „Wir machen heute einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zur flächendeckenden Einführung des Digitalfunks in NRW“, sagte Innenminister Ralf Jäger heute (9. Januar) in Düsseldorf. „Der Probebetrieb wird uns zeigen, ob es hakt und wo nachgebessert werden muss. Wir werden das Netz auf Herz und Nieren prüfen.“

Voraussichtlich im März wird der Netzabschnitt im Großraum Köln in die Testphase gehen. Die anderen folgen dann nach und nach. „Wir wollen Erfahrungen sammeln, technische Szenarien erproben und prüfen, ob alle von uns gestellten Anforderungen erfüllt sind“, erklärte Jäger.

Bei dem erweiterten Probebetrieb handelt es sich um eine wichtige vertragliche Regelung mit den Herstellern. „Nach den Berichten aus anderen Bundesländern ist es unwahrscheinlich, dass ein Systemwechsel dieser Größenordnung völlig fehlerfrei funktioniert“, machte der Minister deutlich.

„Deshalb unterbrechen wir sofort die Probephase, wenn wir gravierende Fehler oder Schwächen im System erkennen. Dann müssen die Hersteller die Probleme schnell lösen. Erst wenn alle Tests die volle Funktionsfähigkeit bewiesen haben, werden wir das Netz übernehmen.“ Während des Probebetriebs wird der analoge Funk parallel weiter verwendet. Im Großraum Düsseldorf wurden 41 Basisstationen errichtet. Bei den fünf beteiligten Polizeibehörden werden 36 Wachen und fünf Leitstellen an das Netz angeschlossen. Dazu kommt noch die Landesleitstelle der Polizei in Neuss. Rund 860 Funkstreifenwagen werden
umgerüstet und etwa 4.000 Polizisten an den neuen Geräten geschult. Insgesamt rüsten in ganz Nordrhein-Westfalen 47 Kreispolizei- und drei Landesoberbehörden der Polizei sowie 422 Feuerwehren der Kommunen und Kreise, 96 Werksfeuerwehren und die Hilfsorganisationen 26.000 Fahrzeuge um und tauschen etwa 80.000 Funkgeräte aus.

Auch die Leitstellen der Feuerwehr werden an die neue Technik angepasst. 40.000 Polizisten und mehr als 120.000 Angehörige von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Hilfsorganisationen werden für den Digitalfunk fit gemacht. Für den Aufbau und Betrieb des Digitalfunks hat das Land NRW rund 513 Millionen Euro bereitgestellt. Die neue digitale Funktechnik zeichnet sich unter anderem durch wesentlich bessere und klarere Übertragung von Sprache aus. „Der Digitalfunk ist abhörsicher und bringt der Polizei, den Feuerwehren, dem Zoll, den Rettungsdiensten und damit den Menschen mehr Sicherheit“, sagte der Innenminister.

Neben der Hochsicherheitsverschlüsselung bietet die digitale Technik weitere Vorteile gegenüber dem analogen Funk. So verbessert sich die Funkqualität auch unter Extrembedingungen. Die digitalen Funkgeräte sind kleiner, leichter und bieten neben der Gruppenkommunikation zusätzliche Funktionen wie Einzelruf und die Möglichkeit, zu telefonieren und Kurzmitteilungen zu versenden.

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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