Greenpeace überreicht „Plan für Energiewende“ an stellvertretende Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann

Björn Ahaus überreicht Sylvia Löhrmann "Der Plan"
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Einen Tag vor dem Energiegipfel in Berlin übergaben Aktivisten von Greenpeace der stellvertretenden Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann (B´90/Grüne) das neue Greenpeace-Energiekonzept „Der Plan“. Dieses bestätigt: die Stilllegung der 17 deutschen Atomkraftwerke (AKW) kann bis 2015 erfolgen, ohne dass dadurch negative Folgen für die Sicherheit der Stromversorgung, den Klimaschutz oder die Energiekosten entstehen. In Nordrhein-Westfalen müssten dafür bis 2015 vier Gaskraftwerke in Betrieb genommen werden. Die Aktivisten standen mit einem Atom-Zeichen, das zu einem dreidimensionalen Windrad gefaltet ist, vor der Staatskanzlei am Stadttor. Sie appellierten: „Deutschland ist erneuerbar“ und fordern damit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft auf, sich beim Energiegipfel für einen Atomausstieg bis 2015 einzusetzen.

„Wenn Regierung und Opposition morgen im Kanzleramt über den Atomausstieg diskutieren, müssen sie sich am Machbaren orientieren. Für den Betrieb eines einzigen Atommeilers über 2015 hinaus gibt es keine Rechtfertigung“, sagt Björn Ahaus, Energie-Ansprechpartner von Greenpeace Essen, „Hannelore Kraft muss die Sicherheit der Bürger über die Interessen der AKW-Betreiber stellen und die nachhaltige Entwicklung in Nordrhein-Westfalen vorantreiben.“

Wenn die 17 deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet werden, müssen Kraftwerkskapazitäten von 21.000 Megawatt ersetzt werden. In jahres- und kraftwerksgenauen Berechnungen legt Greenpeace dar, wie dies in jedem Jahr und zu jeder Zeit ohne Stromimporte gewährleistet werden kann. Die Basis der Berechnungen sind Zahlen aktueller Kraftwerksplanung des Bundesverbands für Energiewirtschaft. Der zu ersetzende Strom kommt überwiegend aus Windstrom- und Solaranlagen sowie geplanten und schon im Bau befindlichen Gaskraftwerken, der Brückentechnologie für eine Energieversorgung ohne Atomkraft und Kohlekraft. In Nordrhein-Westfalen müssten in den kommenden Jahren vier bereits in Planung befindliche Gaskraftwerke ans Netz gehen: Bocholt im Jahr 2012, Hürth und Köln-Niehl im Jahr 2013 und Düsseldorf Lausward in 2015.

Die Berechnungen haben zudem ergeben, dass weniger Kohlekraftwerke benötigt werden als zurzeit im Bau und in Planung sind. Für Nordrhein-Westfalen heißt es, dass das ohne Rechtsgrundlage gebaute Kohlekraftwerk Datteln niemals in Betrieb gehen sollte. Zusätzliche Kohlekraftwerke werden nicht gebraucht, ab 2013 kann sogar mit der Abschaltung alter, besonders klimaschädlicher Kohlekraftwerke begonnen werden.

Die sieben ältesten AKW und Krümmel können abgeschaltet bleiben, Neckarwestheim 2 kann 2011 stillgelegt werden und zwischen 2012 bis 2015 können jedes Jahr zwei weitere Reaktoren vom Netz gehen. Das letzte AKW würde 2015 abgeschaltet werden. Dies ist möglich, weil im bestehenden Kraftwerkspark Überkapazitäten bestehen und bereits 20 neue Erdgaskraftwerke und zehn Windparks auf dem Meer in Bau und Planung sind.

Autor:

Stefan Bluemer aus Mülheim an der Ruhr

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