Fragen über Fragen: Info-Veranstaltung zum Ausbau des Reisholzer Hafens
Der Hafen Reisholz soll ausgebaut werden. Während die Industrie auf wachsenden Logistikbedarf verweist, haben Anwohner Bedenken. Beim zweiten Bürgerdialog informierten die Projektentwickler über den aktuellen Stand – und fragten die Betroffenen nach ihrer Meinung.
Der Industriekreis Düsseldorf und die Neuss-Düsseldorfer Häfen wollen den Reisholzer Hafen zu einem modernen Mehrzweckhafen ausbauen. Beim Informationsabend wurden nun die Ergebnisse der lokalen Bedarfsanalyse vorgestellt.
Nach der Untersuchung von Planco Consulting aus Essen werden im Jahr 2030 in Düsseldorf und Neuss 170 Hektar Umschlagsfläche für Güterverkehr fehlen, dabei hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge vor allem den lokalen Bedarf untersucht. Eine Standortprüfung habe ergeben, dass der Reisholzer Hafen die einzige Option sei, eine Logistikfläche am Wasser zu schaffen.
Man wolle „eine intelligente Lösung“ auf vorhandenen, brach liegenden Flächen finden, sagte Nikolai Juchem vom Industriekreis Düsseldorf. Ideen sollten diskutiert werden, bevor sie unverrückbar sind „und bevor die Bagger kommen.“
Und so gab es auf dem zweiten Bürgerdialog auf viele konkrete Fragen noch keine konkreten Antworten. Etwa beim Thema Verkehrsaufkommen. Hier verweisen die Industrievertreter vor allem auf die „Machbarkeitsstudie“, die für das zweite Halbjahr 2013 geplant ist. Statt bloßem Mehrverkehr sei auch mit verlagertem Verkehr zu rechnen – weil Güter auf dem Wasser- und nicht auf dem Landweg transportiert würden.
Ein Ausbau des Duisburger Hafens helfe den lokalen Unternehmen nicht weiter, da sie die Ware dann lieber ausschließlich auf dem Landweg transportieren würden, so die Planer weiter. Mit Blick auf die niedergelassenen Künstler und den Radweg wurde betont, man arbeite gemeinschaftlich an Lösungen. In puncto Naturschutz werde man die geltenden EU-Vorgaben einhalten.
So geht es weiter:
- 2013 soll eine Projektgesellschaft gegründet werden, für die zweite Jahreshälfte ist die Machbarkeitsstudie geplant.
- Allein die Studie wird mindestens 500.000 Euro kosten – die Industrie will sich um EU-Fördergelder bewerben.
- Der Dialog mit Verbänden und Bürgern soll fortgesetzt werden.
- Mehr Informationen gibt es unter www.hafen-reisholz.de.
Autor:Janina Krause (Rauers) aus Hilden |
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