FDP gewinnt dank der CDU-Leihstimmen - Stimmen verleihen kann gefährlich sein
Dass sie bei der Niedersachsenwahl mit fast zehn Prozent abschnitt, ist nicht einer vermeintlich guten Politik der FDP geschuldet, sondern den Leihstimmen der CDU-Wähler. Das stellte auch die Forschungsgruppe Wahlen in einer Analyse des Wahlergebnisses fest.
Dass die CDU deutliche Einbußen hatte, erkläre sich mit einem auffälligen Last-Minute-Transfer im schwarz-gelben Lager: Für nicht weniger als 80 Prozent der aktuellen FDP-Wähler, von denen sich 43 Prozent erst kurzfristig entschieden haben, heißt die bevorzugte Partei eigentlich CDU. 80 Prozent der FDP-Wähler hätten also lieber die CDU gewählt.
Laut einem Zeitungsbericht seien 53 Prozent aller Befragten der Meinung, dass Philipp Rösler der Niedersachsen-FDP geschadet hat. 54 Prozent rechnen fest mit dessen baldiger Ablösung als FDP-Chef. Die Linke wird nach Ansicht von 60 Prozent der Wähler als Partei im Westen nicht mehr gebraucht und somit bedeutungslos. 79 Prozent meinen, dass die Piraten ihre beste Zeit hinter sich haben.
Stundenlang war unklar, wer in Niedersachsen regiert. Zum Schluss konnte sich Rot-Grün mit einem Sitz mehr gegenüber der CDU-FDP-Koalition behaupten, was uns zeigt: Stimmen verleihen kann gefährlich sein.
Autor:Peter Ries aus Düsseldorf | |
Webseite von Peter Ries |
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