Fashion House Bebauung birgt auch große Risiken

Das Stadtplanungsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf lud gestern Abend zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Absatz 1 Baugesetzbuch in die Aula des Max-Planck-Gymnasiums ein. Das Gelände des Fashion Houses soll komplett neu geplant und bebaut werden. Viele hundert Nachbarn waren anwesend und äußerten deutlich ihre Ängste, Sorgen und Nöte zur vorgestellten Planung.

2017 gab es zwei Bürgerworkshops und ein Lenkungsgremium. Dort wurde schon vieles diskutiert und ab geschichtet. Hochhäuser und Hochpunkte sind weg vom Tisch. Auch andere Ideen der Nutzung, die bestehenden Gebäude als Schule oder Universität weiter nutzen zu können, haben sich nicht durchgesetzt.

Nun könnten dort ca. 400 Wohnungen, ein Hotel mit 150 Zimmern, Büroräume, eine dreizügige KiTa, ein Supermarkt, rund 800 Tiefgaragenstellplätze und Grünflächen, die zum Teil auch für die Allgemeinheit zugänglich sind, erstellt werden.

Den Anwohnern war und ist es wichtig, dass die heutigen Bauhöhen des Fashion Houses, die exakt konkret nicht bekannt sind, nicht überschritten werden. Man spricht von 19 Metern an der Danziger Straße und 6 bis 7 Metern an der Deiker bzw. Carl-Sonnenschein-Straße. Gemäß den gestern gezeigten Folien werden diese Höhen nur teilweise eingehalten.

Auch das gesamte Thema Erschließung und Verkehre war und ist ein Wichtiges. Wenn dort rund 800 Menschen wohnen und weitere Hunderte in Büros, Hotel, KiTa und Supermarkt arbeiten, Zeit verbringen, einkaufen, dann erhöhen diese rund 1.500 Menschen Tag für Tag die vorhandenen Belastungen im fahrenden und ruhenden Verkehr.

Das Stadtplanungsamt und der Architekt sagten zu, dass im weiteren Verfahren selbstverständlich alles Mögliche untersucht und begutachtet wird. Jetzt, in der ersten Runde der Beteiligung haben alle die Möglichkeit, bis zum 20. Juli alles einzubringen und vorzutragen. Jeder Punkt wird bearbeitet und bewertet. Nachdem auch die Behörden beteiligt worden sind, wird eines Tages der Entwurf des neuen Bebauungsplanes öffentlich ausgelegt. Dann besteht erneut die Möglichkeit, zu dem Konkreten konkret Einwendungen vorzubringen.

Alexander Führer, stellv. Geschäftsführer der Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER: „Es ist gut, dass Stadt und Architekt schon Vieles eingearbeitet hat. Leider ist dies z.B. bei den Höhen noch nicht ganz gelungen. Auch zum Thema Verkehr wurde erneut deutlich, dass die B8 = Danziger Straße schon heute Tag für Tag an vielen Stunden kollabiert und weitere tausende PKW- und LKW-Fahrten aus dem Gebiet des Fashion Houses, gerade in den Rushhourstunden nicht mehr aufnehmen kann. Wenn dann auch noch weitere Gebiete im Norden, wie z.B. nördlich Kalkumer Schloßallee oder am Großmarkt massiv verdichtet werden, kommt es zum Verkehrsherzstillstand und Tod!

Die Bürger im Norden arbeiten, leben, lieben und wohnen gerne in Düsseldorf. Die Bürger im Norden erwarten jedoch von Politik und Verwaltung zu Recht, dass ihre Interessen auch berücksichtigt werden und das die Charaktere der Stadtteile auch erhalten bleiben.

Das Fashion House Gelände liegt in Stockum. Das wahrscheinlich schon fast 2.000 Jahre alte Dorf Stockum wurde 1909 nach Düsseldorf eingemeindet. Es war Jahrhunderte ländlich-landwirtschaftlich geprägt. Die Altbebauung fiel dem Messegelände zum Opfer. Auch der Flughafen, die Arena, die Autobahn und anderes forderten Tribute. Wenn jetzt mit diesem Gelände und dieser Bebauung nicht achtsam umgegangen wird, könnte das unabsehbare Folgen haben. Das wollen die Anwohner nicht! Und Politik und Stadtverwaltung sicherlich auch nicht.“

Autor:

Alexander Führer (Tierschutz / Freie Wähler) aus Düsseldorf

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