Entenküken am Jröne Jong haben Recht auf Leben

Düsseldorf, 12. Juni 2019

Acht Entenküken kauerten am Wochenende auf einer Betonmauer des „Jröne Jong“ oder suchten im Schatten einer Entenleiter Schutz vor der heißen Sonne. Ein trauriger Anblick für viele Besucher des Hofgartens.

Jetzt sind es nur noch sieben Küken. Sträucher, in denen sich die Tiere vor frei laufenden Hunden, Reihern und anderen Feinden verbergen könnten, gibt es schon lange nicht mehr, damit Gänse dort nicht mehr brüten können.

Ein weiterer Grund für die katastrophalen Lebensbedingungen der tierischen Familie: Vor einigen Wochen wurde der „Jröne Jong“ abgepumpt und nicht wieder vollständig aufgefüllt. Mitten in der Brutzeit. Seither blickt die Skulptur des Flussgottes auf offen liegende Wasserkanäle und graue Betonmauern, die sonst unter Wasser sind. Viele Feuerwehreinsätze zeigen, dass gerade Wasserkanäle eine große Gefahr für Küken sind, weil sie darin leicht verloren gehen können. Geschieht dies, wenn kaum Menschen im Hofgarten sind, irren die Küken durch den unterirdischen Kanal, bis sie zu schwach zum Schwimmen sind und elendig ertrinken.

Hinzu kommen Schlamm, Algen und menschliche Abfälle am Uferrand, die zum Himmel stinken. Darüber ragt eine Entenleiter Zentimeter hoch aus der schmutzigen Brühe, sodass die Küken dort nicht an Land können.

„Dies ist ein unhaltbarer Zustand,“ stellt die Vorsitzende der Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER, Claudia Krüger fest und fährt fort: „Das Gänsemanagement und die Arbeiten am „Jröne Jong“ dürfen nicht dazu führen, dass Enten, die seit Jahrzehnten zum Hofgarten gehören, keine natürlichen Lebensgrundlagen mehr haben. Auch sollte darauf geachtet werden, dass die Küken nicht zu Schaden kommen, wenn der Teich aufgrund des Algenwachstums bald noch mal abgepumpt und dann wieder aufgefüllt wird.“

Autor:

Alexander Führer (Tierschutz / Freie Wähler) aus Düsseldorf

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