EEG-Umlage: Die Zeche zahlen die Ärmeren

Foto: Idw (CC-Lizenz)

Die Verteilungswirkungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) erzeugen eine soziale Schieflage, stellt eine aktuelle Berechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) fest. Danach sind Geringverdiener von den Extrakosten für den Ökostrom fast genauso stark betroffen wie wohlhabende Haushalte. Das liegt daran, dass sich der Stromverbrauch mit steigendem Einkommen kaum verändert. Das bedeutet auch, dass wirtschaftlich schwächere Haushalte deutlich höher belastet werden.

Die geplante Anhebung der Umlage zum Jahreswechsel wird diese Schere weiter spreizen: Bei den einkommensschwächsten 10 Prozent fließen ab 2013 gut 1,3 Prozent ihres Einkommens in die EEG-Finanzierung, bei den einkommensstärksten 10 Prozent sind es dagegen nur 0,2 Prozent.

Dass die EEG-Umlage von den Stromkunden und nicht aus dem allgemeinen Staatshaushalt finanziert wird, führt zu einer deutlichen Umverteilung von Arm zu Reich. Zwar verbrauchen wohlhabende Haushalte im Schnitt etwas mehr Strom als ärmere. Im Vergleich zu den Einkommen ist der Unterschied jedoch gering. So ist das mittlere Nettoeinkommen der reichsten 10 Prozent der Bevölkerung über sechsmal so hoch wie das Einkommen der ärmsten 10 Prozent. Die Stromrechnung des oberen Einkommenszehntels ist aber nur um rund ein Viertel höher. Alleinerziehende, die oft nur ein geringes Einkommen haben, werden von der EEG-Umlage besonders stark belastet.

Verstärkt wird diese Umverteilung noch dadurch, dass die privaten Betreiber von Solaranlagen meist zu den wohlhabenden Haushalten gehören – und die erhalten den Löwenanteil der Fördermittel.

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Autor:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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